Christian Wipperfürth

Russland und seine GUS-Nachbarn

Hintergründe, aktuelle Entwicklungen und Konflikte in einer ressourcenreichen Region
Cover: Russland und seine GUS-Nachbarn
Ibidem Verlag, Stuttgart 2007
ISBN 9783898218016
Gebunden, 244 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Betreibt Putins Russland nach außen zunehmend eine Droh- und Machtpolitik, die für die unmittelbaren Nachbarn und die Länder Mittel- und Westeuropas eine wachsende Gefahr darstellt? Für eine solche Deutung lassen sich Indizien finden. Aber könnte die häufig hoch emotionalisierte Form der Darstellung in deutschen Medien nicht zu einem zu einseitigen Blick führen?Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen befinden sich in einer entscheidenden Phase: Wird die Zusammenarbeit weitergeführt und intensiviert, oder gehen beide Seiten dazu über, sich als Konkurrenten oder gar als Gegner zu betrachten? Christian Wipperfürths Buch soll dazu dienen, den Charakter und die Ziele russischer Außenpolitik anhand von Beispielen aus dem GUS-Raum herauszuarbeiten. Darum werden die Beziehungen zwischen Russland und Georgien sowie der Ukraine besonders ausführlich dargestellt und analysiert, denn es wurde und wird wiederholt argumentiert, Moskau versuche die demokratische und unabhängige Entwicklung gerade dieser Länder zu unterminieren.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.03.2008

Alexander Schrepfer-Prokurjakov berichtet von diesem Buch, ohne sich zu einem dezidierten Urteil durchringen zu können. Immerhin erfahren wir von ihm aber einiges: So gehe der Autor Christian Wipperfürth der Frage nach, welche Interessen Russland gegenüber den in der GUS zusammengeschlossenen ehemaligen Republiken der Sowjetunion verfolgt und legt dabei seinen Schwerpunkt auf die Entwicklungen in der Ukraine und Georgien von 2004 bis 2007. Wipperfürth sieht, wie der Rezensent ausführt, Moskaus Politik von drei Leitlinien geprägt: der "prinzipiellen Stützung bestehender Regime", dem "Abbau von Spannungen" und der Stärkung des eigenen Einflusses. Hierbei schreibe der Autor weniger mit einem westlichen Blick als aus der russischen Position heraus, wodurch er "reflexartige Urteile" vermeide, sich aber auch hin und wieder zu einer recht "optimistischen" Einschätzung verleiten lasse, wie der Rezensent vorsichtig kritisiert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.11.2007

Rundum überzeugend findet Rezensent Oldag Caspar dieses Buch über die russischen Politik gegenüber den GUS-Nachbarn. Er teilt die Auffassung des Autors, die westliche Kritik an der russischen Außenpolitik sei oft stark vereinfacht, emotional und in reflexhaften Deutungsmustern befangen. Auch das von den Medien vermittelte Bild werde der komplexen Wirklichkeit der russischen Außenpolitik oft nicht gerecht. Demgegenüber zeichnet sich Wipperfürths Analyse in Caspars Augen durch profunde Detailkenntnisse aus, wie er anhand einer differenzierten Darstellung des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine zu zeigen sucht. Nur zustimmen kann er der Forderung des Autors nach einer sachlicheren, weniger emotionalen Kritik an Russland, zumal sich die Beziehungen zum Westen in einer entscheidenden Phase befänden und eine Gegnerschaft Russlands zum Westen für die Demokratisierungsprozess in der GUS fatal wären.
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