David Grossman

Frieden ist die einzige Option

Cover: Frieden ist die einzige Option
Carl Hanser Verlag, München 2024
ISBN 9783446281561
Gebunden, 64 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

Aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer und Helene Seidler. "Wie viel Blut muss noch vergossen werden, bis wir einsehen, dass der Frieden unsere einzige Option ist?" - so David Grossmans Appell bei der Münchner Sicherheitskonferenz, mit allen Kräften für den Frieden im Nahen Osten einzutreten. Sein neues Buch warnt eindringlich vor der Eskalation der Gewalt und macht sich für eine Zweistaatenlösung stark. Der Kampf zwischen denen, die Verzweiflung und Hass säen, und denen, die ein menschenwürdiges Leben führen wollen, muss auf beiden Seiten beendet werden. Auch nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 meldet Grossman sich zu Wort und gibt den Mut zu einem neuen Anfang nicht auf. Dieser Band versammelt seine wichtigsten aktuellen Beiträge vor und nach dem "Schwarzen Schabbat".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.02.2024

Viel Erfahrung steckt in diesem kleinen Buch, meint Rezensent Lothar Müller. Es enthält verschiedene Texte des israelischen Schrifstellers David Grossman, der sich hier erneut sowohl als Kritiker der israelischen Regierung als auch als vehementer Gegensprecher der internationale Apologie des palästinensischen Terrorismus zeigt. Grossman kritisiert in einem Text vom März 2023 in Bezug auf die Proteste gegen die geplante Justizreform das Übergreifen der Religion auf die Politik, so Müller, das gegen den Willen der Bürger geschehe. Nach den Hamas-Attentaten erhob er schwere Vorwürfe gegen Netanjahu, macht jedoch klar, dass die begangenen Gräueltaten durch nichts zu rechtfertigen sind, gibt Müller wieder. Das Werk des Autors zeichnet sich außerdem dadurch aus, so der Kritiker weiter, dass er sich mit der  Thematik der israelischen Besatzung auseinandersetzt , um diese den Gegner Israels nicht "als Propaganda-Ressource" zu überlassen. Grossman setzt sich immer noch vehement für eine Zwei-Staaten-Lösung ein, die aber nur gelingen könne, wenn beide Seiten endlich die Möglichkeit zur "Heilung" bekommen, resümiert der überzeugte Kritiker.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 30.01.2024

Rezensent Alexandru Bulucz liest David Grossmans Essays und Reden zu Israel mit Gewinn. Zwischen Kritik und Loyalität findet der Autor die richtige Balance, meint Bulucz, und stiftet damit eine Grundlage für Dialog. Ob in der Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz von 2017 oder einem Text gegen die Justizreform Netanjahus - Grossman untermauert seine "Versöhnungsutopie" mit Argumenten und Lösungsvorschlägen, meint Bulucz. Die Idee einer neuen Erinnerungskultur tritt allerdings in den Hintergrund angesichts des Terrors vom 7. Oktober, erkennt der Rezensent. Von da ab schwindet beim Autor fast jegliche Hoffnung auf eine baldiges Ende des israelisch-palästinensischen Konflikts, so Bulucz. Beklemmende, nie belehrende Lektüre, meint er.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 27.01.2024

Rezensent Marko Martin liest beeindruckt die Reden und Essays des israelischen Schriftstellers David Grossman, die, zum Teil schon vor dem 07. Oktober entstanden, analysieren, in welch prekärer Lage sich die israelische Demokratie bereits seit Längerem befindet. Für Grossman ist daran vor allem Netanjahu schuld, der mit seiner Justizreform quasi die demokratische DNA des Landes verändern wollte, erkennt Martin. Die großen Demonstrationen gegen die Reform hat Grossman sicher erleichtert zur Kenntnis genommen, aber auf das Problem der besetzten Gebiete gingen sie eben auch nicht ein. Und dann kam der 7. Oktober. Grossman lässt keinerlei Zweifel daran, dass es dafür nicht die geringte Rechtfertigung gibt, Besatzung hin oder her, erklärt Martin, beeindruckt, wie unzweideutig Grossman auch den Palästinensern ethisches Verhalten abfordert. Um dann wieder über eine Zweistaatenlösung nachzudenken. Martin wünschte sich sehr, "hiesige 'Israelkritiker'" würden wenigstens ansatzweise von Grossman die Kunst des analytischen Denkens lernen.

Buch in der Debatte

9punkt 27.01.2024
"Frieden ist die einzige Option" lautet der Titel des neuen Buches des israelischen Schriftstellers David Grossman, in dem er weiter auf eine Zweistaatenlösung setzt. Und dafür gelte es, mit der Hamas zu verhandeln, sagt er im FAS-Interview." Unser Resümee