Patrick Leigh Fermor

Die unterbrochene Reise

Zu Fuß nach Konstantinopel: Vom Eisernen Tor zum Berg Athos. Der Reise dritter Teil
Cover: Die unterbrochene Reise
Dörlemann Verlag, Zürich 2013
ISBN 9783908777953
Gebunden, 500 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Colin Thubron und Artemis Cooper. Aus dem Englischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié. Patrick Leigh Fermor brach im Dezember 1933 zu seiner Wanderung quer durch Europa von Hoek van Holland nach Konstantinopel auf. Er war 18 Jahre alt und von verschiedenen Schulen geflogen. Seine beiden Bände "Die Zeit der Gaben" und "Zwischen Wäldern und Wasser" berichten von dieser großen Wanderung, der letztere Band endet mit den Worten "Fortsetzung folgt" am Eisernen Tor, dem Ende Mitteleuropas. Am dritten und letzten Teil der Wanderung arbeitete Paddy, wie ihn Freunde und Fans nannten, bis wenige Monate vor seinem Tod. Die unterbrochene Reise setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Den ersten Teil bildet das unvollendete Manuskript. Der zweite Teil besteht aus dem erhaltenen sogenannten Grünen Tagebuch des zwanzigjährigen Patrick Leigh Fermor, der darin seine Tage auf dem Berg Athos festhielt, wo seine Reise endete.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.12.2013

Gerührt nimmt Rezensent Matthias Weichelt diesen unvollendet gebliebenen letzten Teil der Reiseerinnerungen von Patrick Leigh Fermor in die Hand. Wissend, dass der Autor bis zu seinem Tod 2011 daran arbeitete, wissend auch, dass er nur aus der Erinnerung schrieb, da alle Aufzeichnungen zu diesem letzten Abschnitt seiner Reise aus dem Jahr 1933 von London Richtung Konstantinopel verloren waren. Dem Autor beim Erinnern zuzusehen, hat für Weichelt einen besonderen Reiz. Er merkt, wie mühevoll diese Arbeit ist, aber auch wie beglückend, wenn das längst Vergangene wiederersteht. Das Schreiben erscheint dem Rezensenten in diesem abschließenden Buch insgesamt verletzlicher, aber genauso farbenprächtig wie in den früheren Bänden.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.11.2013

Der dritte Band der Reisebeschreibung von Patrick Leigh Fermor macht Michael Schmitt den Unterschied zwischen dem Festhalten spontaner Sinneseindrücke, wie es der Autor in den ersten beiden Bänden seiner Europawanderung 1933/1934 kultiviert, und dem vielschichtigen, mit kulturellen und historischen Kontexten arbeitenden erinnernden Erzählen deutlich, das diesen Band prägt. Laut Schmitt tritt hier nun sozusagen das Erzählen selbst in den Vordergrund und wird problematisiert, etwa in seinem Verhältnis zum tatsächlich Erlebten. Auch bleibt der Text Fragment, wie Schmitt feststellt. Als Utopie funktioniert der Roman für ihn dennoch, im Rückgriff auf die europäische Geschichte und Kultur und auf die erinnerte Gastfreundschaft, die dem Wanderer dereinst überall zuteil wurde.