Madeline Miller

Ich bin Circe

Roman
Cover: Ich bin Circe
Eisele Verlag, München 2019
ISBN 9783961610686
Gebunden, 528 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Frauke Brodd. Circe ist Tochter des mächtigen Sonnengotts Helios und der Nymphe Perse, doch sie ist ganz anders als ihre göttlichen Geschwister. Ihre Stimme klingt wie die einer Sterblichen, sie hat einen schwierigen Charakter und ein unabhängiges Temperament; sie ist empfänglich für das Leid der Menschen und fühlt sich in deren Gesellschaft wohler als bei den Göttern. Als sie wegen dieser Eigenschaften auf eine einsame Insel verbannt wird, kämpft sie alleine weiter. Sie studiert die Magie der Pflanzen, lernt wilde Tiere zu zähmen und wird zu einer mächtigen Zauberin. Vor allem aber ist Circe eine leidenschaftliche Frau: Liebe, Freundschaft, Rivalität, Angst, Zorn und Sehnsucht begleiten sie, als sie Daidalos, dem Minotauros, dem Ungeheuer Scylla, der tragischen Medea, dem klugen Odysseus und schließlich auch der geheimnisvollen Penelope begegnet. Am Ende muss sie sich als Magierin, liebende Frau und Mutter ein für alle Mal entscheiden, ob sie zu den Göttern gehören will, von denen sie abstammt, oder zu den Menschen - die sie lieben gelernt hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.10.2019

Rezensent Burkhard Müller verspricht, dass Madeline Miller sich Homers Figur der Circe gewinnbringend angenommen hat: Sie versetzt die Handlung findig an den Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV. und macht Circe damit nicht zur Tochter des Sonnengotts, sondern des Sonnenkönigs, erklärt der Kritiker. Erweitert um Motive aus Ovids Metamorphosen, werde die Geschichte zu einer glaubhaften Erzählung von Ausgrenzung, Homers gottgleiche Circe zur vom Hof vertriebenen Außenseiterin. Ein gelungener Versuch, einer mythischen Figur eine "eigene Subjektivität" zu verleihen, urteilt Müller.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.08.2019

Rezensentin Madeleine Brühl entdeckt den feministischen Blick auf die griechische Sagenwelt mit Madeline Millers Behandlung des Circe-Stoffes. Wie die Autorin sprachlich direkt die junge Göttin begleitet und beobachtet, wie sie zur Frau reift, wie sie verschiedene Geschichten aus der griechischen Mythologie erlebt, mit Odysseus flirtet und das bunte Treiben im Hafen von Kreta erlebt, findet Brühl erfrischend und kurzweilig. Hilfreich scheinen ihr die in den Text eingeflochtenen Details über Götter und Sterbliche.
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