Freiwillige vom Kaukasus

Georgier und Tschetschenen auf deutscher Seite. Der Sonderverband Bergmann und sein Gründer Theodor Oberländer
Cover: Freiwillige vom Kaukasus
Leopold Stocker Verlag, Graz 2004
ISBN 9783702009847
Gebunden, 374 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Von Albert Jeloschek, Friedrich Richter, Ehrenfried Schütte und Johannes Semler. Rund 100.000 Kaukasier - Georgier, Armenier, Aserbaidschaner, Tschetschenen usw. - haben während des Zweiten Weltkriegs an der Seite der Deutschen Wehrmacht gegen die Sowjettruppen gekämpft, mehrere hunderttausend haben daneben in Bau- und Hilfseinheiten Dienst geleistet. Die meisten von ihnen waren in national gegliederten Ostlegionen beziehungsweise -bataillonen organisiert. Daneben gab es den kaukasischen Sonderverband "Bergmann", dem Angehörige aller Völker der Region angehörten. Ihr Kommandeur war Hauptmann Dr. Theodor Oberländer.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.03.2004

Nach den Worten von Rezensent Lorenz Jäger handelt es sich bei diesem Buch von Albert Jeloschek, Friedrich Richter, Ehrenfried Schütte und Johannes Semler über einen Sonderkampfverband der deutschen Wehrmacht zwar sicher nicht um eine"historiografische Höchstleistung mit den Finessen zeitgenössischer Theorie", sondern "vor allem eine Sammlung von autobiografischen Zeugnissen der Beteiligten". Als solche sei aber sie "durchaus respektabel". Vor allem will der Rezensent diese Veröffentlichung "der alten 'Bergmann'-Kameraden", und zugleich ein "Plädoyer für Theodor Oberländer" gelesen, aber nicht "als Landser-Folklore" beiseite gelegt sehen. Für Jäger geht es im "Fall Theodor Oberländer" nämlich auch um "das deutsche Feuilleton und die Umgangsformen, den Ton und die Selbstverständlichkeiten der Intellektuellen". 1959 wurde Oberländer als Vertriebenenminister zurückgetreten und von der DDR in Abwesenheit zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Ein weiteres Verfahren gegen Oberländer wegen Beteiligung an Gräueltaten während des zweiten Weltkriegs, so erfährt man von Jäger, zwei Tage nach seinem Tod "wegen nicht vorhandener Verdachtsmomente" eingestellt worden. In diesem Zusammenhang erregt den Rezensenten dann besonders, dass SZ-Autor Gustav Seibt Oberländer noch vor zwei Jahren in einer Rede einen "Massenmörder" genannt habe: "Proteste gab es nicht. Moralische Sensibilitäten sind in der deutschen Intelligenz nun einmal ungleich verteilt: Ginge es um Ulrike Meinhof, die verlorene Ehre der Katharina Blum und um die 'Bild'-Zeitung, wir hätten längst einen handfesten Presseskandal."
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