Thomas Bernhard

Städtebeschimpfungen

3 CDs
Cover: Städtebeschimpfungen
DHV - Der Hörverlag, München 2018
ISBN 9783844526899
Hörbuch, 18,00 EUR

Klappentext

3 CDs, 188 Minuten. Gelesen von Peter Simonischek und Michael König. "In Trier ist die Intelligenz nicht zuhause ..." "Bremen verabscheute ich vom ersten Moment an, es ist eine kleinbürgerliche, unzumutbar sterile Stadt ..." "Gibt es denn in Augsburg überhaupt einen Arzt / einen Rheumaspezialisten / in diesem muffigen verabscheuungswürdigen Nest / In dieser Lechkloake?" Ohne Zweifel: Thomas Bernhard war nicht nur ein großer Schriftsteller, er war auch ein großer Städtebeschimpfer. Eine Kunst, die er mit Leidenschaft und Verve pflegte: Da wurden Berlin genauso die Leviten gelesen wie Wien, er wetterte über Bremen genauso wie über Bad Gastein.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.04.2018

Rezensent Wolfgang Schneider erklärt den Effekt der Empörung in der Stimme von Peter Simonischek und Michael König, wenn die Thomas Bernhards Hasstiraden auf Städte wie Salzburg ("urbane Geschwulst") oder Trier lesen, mit der "Fehlleistung" Bernhards Beschimpfungen auf reale Orte (und Menschen) zu beziehen. Für Schneider handelt es sich aber um "Sprachverhalten". Die Auswahl von Städtebeschimpfungen aus Bernhards Texten sind, was die Adjektive betrifft, denn auch austauschbar, stellt Schneider fest. Dass der Autor die Städte nicht verklärt. sondern sie der geschmähten Provinz gleichstellt, ist eine weitere Erkenntnis, die Schneider beim Hören hat.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.03.2018

Rezensent Alexander Cammann hat sich prächtig amüsiert mit Thomas Bernhards "Städtebeschimpfungen", die der Suhrkampf Verlag aus Reden, Briefen und Werken Bernhards zusammengestellt hat. Griesgrämig, witzig und furios schimpft Bernhard sich von Altaussee bis Wien, durch deutsche Städte und europäische Hauptstädte. Als Hörbuch hat das für Cammann noch mal einen ganz eigenen Charme. Den Peter Simonischek gibt sich interpretatorisch hemmungslos dem Furor Bernhards hin und auch Michael König macht Eindruck mit seinem Vortrag der großen Bernhard-Skandale. Eine kurzweilige dreistündige "Städtevernichtungsorgie", resümiert der Rezensent, in der Bernhards "existenzielle Verzweiflung" nachklingt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.03.2018

Rezensent Florian Welle hat schon die 2016 unter dem Titel "Städtebeschimpfungen" erschienenen Ausschnitte aus Dramen, Prosa und öffentlichen Äußerungen Thomas Bernhards mit größtem Vergnügen gelesen. Entsprechend begeistert ist der Kritiker, dass er auf diesem Hörbuch der "virtuosen Übertreibungskunst" des Autors nun auch - vorgetragen durch die großartigen Sprecher Peter Simonischek und Michael König - lauschen kann. Wenn Welle hört, wie Bernhard Wien als "Genievernichtungsmaschine" beschimpft oder sich über österreichische "Nazinester" echauffiert, kann er das Lachen nicht zurückhalten. Zugleich scheinen dem Rezensenten manche Texte erschreckend aktuell.
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