Frieder Reininghaus (Hg.), Katja Schneider (Hg.)

Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert

Band 7: Experimentelles Musik- und Tanztheater
Cover: Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert
Laaber Verlag, Laaber 2005
ISBN 9783890074276
Gebunden, 391 Seiten, 98,00 EUR

Klappentext

'Der Ton geht mit' - dessen war sich der Geist der Utopie gewiss, als sich das 20. Jahrhundert aus Weltkrieg und Revolutionen konstituierte. Längst ist zu ergänzen: Und der Tanz bewegte sich hinaus. Er wies einen Ausweg aus der Sprach- und Sinnkrise, die um 1900 den Überbau in Mitteleuropa heimsuchten. Und er erschloß vorwärtstastend Neuland, in das dann auch Komponisten, Musiker und Theatermacher vorstießen. In diesem Handbuch sollen die unterschiedlichsten Nuancen des experimentellen Musik- und Tanztheaters am Beispiel von rund hundert Werken, Schlüsselereignissen und künstlerischen Konzepten bis hin zu den Laboratorien von Heiner Goebbels, Jan Fabre, Robert Ashley, Meg Stuart, Michael Nyman oder Jerôme Bel beleuchtet werden. Dabei kann und will das Werk jedoch keine Gesamtdarstellung der Musik-, Opern- und Tanzgeschichte von Strawinsky und Schönberg bis zur Gegenwart bieten. Vielmehr sollen durch die Verschränkung von wissenschaftlicher Methode mit essayistischen und journalistischen Ansätzen größere Linien in diesem Mosaik erkennbar werden. Gerade auch Leser, die sich (noch) nicht spezialisieren möchten, erhalten einen Einblick, worin das "Experimentelle" besteht und was es so besonders macht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.01.2006

Der von Frieder Reininghaus und Katja Schneider herausgegebene siebte Band des "Handbuchs der Musik im 20. Jahrhundert" hat Rezensent Peter Hagmann nicht wirklich überzeugt. Das Problem sieht er vor allem darin, dass es sich um eine Sammlung kurzer Texte von ca. fünfzig Autorinnen und Autoren handelt. Zwar attestiert er einzelnen Stücken ein hohes Niveau. Lobend hebt er etwa den Beitrag des Musikologen Jürg Stenzl über Luigi Nono sowie die Beiträge von Gerhard R. Koch über Helmut Lachenmann und Heinz Holliger hervor. Aber die Vielstimmigkeit der 99 Essays fügt sich nach Ansicht Hagmanns nicht zu dem, "was man sich unter einem 'Handbuch? vorstellen mag". Ärgerlich findet er zudem den Mangel an Sorgfalt, zahlreiche Redundanzen, die trotz der Kürze der Texte zustande kommen, sowie "salopp hingeworfene Formulierungen".