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Stichwort
Suizid
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Essay 17.10.2014 […] e und der Beihilfe zum Suizid nicht vorhersagbare Folgen haben kann, doch wissenschaftlich nicht belegbar ist, dass diese Folgen negativ sein müssten. Sozialwissenschaftlich und auch alltagstheoretisch ist zu erwarten - und verschiedene Daten und Erfahrungsberichte bestätigen dies auch - dass die Gesetzgebung bezüglich aktiver Sterbehilfe beziehungsweise Beihilfe zum Suizid in den Niederlanden, Belgien […] ====
VI Dammbrüche, Lagunen, Lager
Keine Frage, unsere Sterbekultur ist nach wie vor christlich und somit anti-suizidal geprägt, die Geschichte der Pathologisierung und Kriminalisierung des Suizids sowie der Ächtung und Verteufelung von Suizidanten muss noch geschrieben werden. Da wird es künftig nicht mehr ausreichen, darin die Abwehr einer Versuchung zu erkennen und auf die Hybris einer gl […] Lebensschützer zu delegitimieren.
In der nüchternen Analyse des Soziologen dient das unzeitgemäße Anheizen eines "anti-suizidalen" Klimas ohnehin ganz handfesten Interessen: "Das Krankmachen des Suizids und die Überwachung, Indoktrination und Disziplinierung der alten kranken Menschen sollen "Dammbrüche" verhindern, das heißt das profitable und Herrschaft sichernde Lebensverlängerungssystem soll […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 13.10.2014 […] ------------
[29] Auf dem Sterbebett zu seinem Freund und Arzt Robert Klopstock.
[30] Zit. bei Klaus Feldmann, Sterben, Sterbehilfe, Töten, Suizid (online S. 137).
[31] Ein Tabu bröckelt, op.cit., S. 17.
[32] Klaus Feldmann, Kultivierung des Suizids im Zeitalter der Medikalisierung. In: Caroline von Robertson-Trotha (Hg.): Tod und Sterben in der Gegenwartsgesellschaft. Baden-Baden 2008, S. 180 […] klerikal oder sonst obrigkeitlich verordneten geführt hat, erreicht nunmehr die nächste Tabuzone, die mehr noch als alle bislang beleuchteten einer ideologischen Arena gleicht, die Problematik des Suizids.
Bislang wurde die absurde Diskussion darüber, wer überhaupt sterben darf, bevor "seine Zeit" gekommen ist (und er dabei auf fremde Hilfe angewiesen ist) - absurd deshalb, noch einmal sei es gesagt […] Milliarden, die das skrupelloseste Prozent der Bevölkerung im vergangenen Jahrzehnt durch Spekulationen zu Lasten der Gemeinschaft an sich gerafft hat, wäre das zu bewerkstelligen.
Der Gedanke an den Suizid war ein Protest des Lebens. Welch ein Tod, nicht mehr sterben zu wollen.
Cesare Pavese[34]
Erich Loest, Mario Monicelli, Margot Werner, Gilles Deleuze - sie stehen für zahllose, weniger berühmte […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 01.10.2014 […] Gedanken, Hand an sich zu legen.[25] Klar: wenn jeder sich aussuchen könnte, wer einen begleitet, an welchem Ort, unter welchen Bedingungen und mit welcher Schmerztherapie, dann - gäbe es sicher weniger Suizide aus Altersarmut.
Blieben noch jene Beratungsresistenten, die sich partout nicht infantilisieren lassen wollen. Mit ihnen tun sich auch Hospizdienste und Palliativstationen schwer, wenn sie ihre […] ihre Arbeit, wie Matthias Kamann eindringlich analysiert, "als eine Art Abwehrzauber gegen die Sünde der Sterbehilfe" missverstehen: "Palliativmedizin und Hospize müssen gut sein, weil jene Suizid-Assistenz böse ist, gegen die sie sich angeblich richten. Dass diese Logik verquer ist, bemerkt man spätestens dann, wenn man wenn bedenkt, dass zumindest Alterssuizide weniger aus Angst vor dem reinen Sterbeprozess […] 179, 182.
[27] Klaus Kutzer, Rede zur Begründung des Gesetzesentwurfs von Justizministerin Zypries (2006): http://www.dissidentenfunk.de/archiv/s0602/t03/print
[28] Klaus-Michael Kodalle: Über Suizid, "Tötung auf Verlangen", Aktive Sterbehilfe. In ders. (Hg.): Grundprobleme bürgerlicher Freiheit heute. Würzburg 2007, S. 137.
[…] Von
Daniele Dell'Agli
Vorgeblättert 18.08.2014 […] Ulrichs Selbstmord zu sprechen kam. Auch nicht fragte, ob sie sich schon immer als Dichterin gefühlt habe. Und wann diese zutiefst traurigen Gebilde überhaupt entstanden seien.
Wahrscheinlich hätte sie Suizid gesagt oder Freitod, dachte Felice, nachträglich irritiert von der psychologischen Korrektheit, mit der man in den letzten zwanzig Jahren des vorigen Jahrhunderts die vermeintliche Autarkie eines […] sich auf seiner Beerdigung entschlossen hatte, die akademische Welt zu verlassen, bestand ohnehin keine Gefahr, dass man sie darauf ansprach - weder auf den Gedichtband, noch auf ihren Ehemann, dessen Suizid eine Zeitlang die Klatschgeschichten der Dahlemer Institute beherrscht hatte, wie Felice zu wissen glaubte. So lange wenigstens, bis sich nur zwei Wochen später Ingrid, eine von Ulrichs Kolleginnen […]
Vorgeblättert 17.03.2011 […] Jahres IX neunzehn. Die Einstellung zum Suizid, insbesondere unter jungen Männern und Soldaten, mag mitbeeinflusst sein von dem militärischen Ehrenkodex, der unhinterfragt auch von Teilen der arbeitenden Bevölkerung übernommen wurde. In der Gegenwelt der Räuber und Banditen wiederum, der Volkshelden vom Schlage eines Cartouche, Mandrin und Poulaillier, war der Suizid höchstens akzeptabel, um dem bourreau […] denjenigen, der sich vorsätzlich aus dem Kreis von Familie und Nachbarn verabschiedet hatte, endlich vergessen. Die Sache war geklärt, auch wenn, wie wir noch sehen werden, die Trennlinie zwischen Suizid und Mord gelegentlich sehr dünn sein konnte.
Was auch immer hinter solchen verhaltenen Reaktionen und fast verlegenen Unschuldsbeteuerungen gesteckt, welches Leid der Selbstmörder zu Lebzeiten auch […]