Stephen Hawking

Das Universum in der Nussschale

Cover: Das Universum in der Nussschale
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2001
ISBN 9783455093452
Gebunden, 224 Seiten, 25,51 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hainer Kober. Wie viele Wissenschaftler ist Hawking auf der Suche nach dem heiligen Gral der Physik, der "Weltformel". Dabei spielen skurrile Gedankengebäude wie Supergravitation, Supersymmetrie und Superstrings eine wichtige Rolle. Hawking entwickelt die Vorstellung, dass nicht nur jeder Raum, sondern auch jede Zeit eine bestimmte Form annimmt, oder die Theorie, der zufolge das Universum viele "Geschichten" in der imaginären Zeit hat, aber nur manche von ihnen, die abgeflacht-rund geformten, die Entstehung intelligenten Lebens gestatten. Mittels 250 Farbillustrationen führt Hawking den Laien in das surreale Wunderland der modernen Raumzeitforschung ein, in die Evolution eines Universums, das einer winzigen Nuss entsprang.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.10.2001

Ernst Peter Fischer ist "verstimmt" über Stephen Hawkings neues Buch: der beabsichtigte Markterfolg ist für ihn in der bunt bebilderten und wenig Text enthaltenden Neuerscheinung, seiner Meinung nach eine Wiederholung von "Eine kurze Geschichte der Zeit", zu offensichtlich. Hawkings Wortschöpfung des Bran (entstanden aus Membran, womit das "ausgedehnte Objekt einer Theorie" gemeint ist, auf dessen Grundlage man "schwarze Löcher und andere exotische Gebilde" betrachten kann) ist eigentlich ein Wortwitz, was die Übersetzung nicht erwähne. Dies und andere Witzchen hätten "Stammtischqualität". Stephen sei schlicht die "alberne Ausgabe von Albert". In seiner Nachahmung von Albert Einstein spreche er allerdings auch von Dingen, von denen er nichts verstehe, was Einstein stets tunlichst vermieden habe.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.09.2001

Ulrich Kühne ist enttäuscht. Inkonsequenz wirft er dem Meister der Wissenschaftsliteratur vor, der mit seiner "Kurzen Geschichte der Zeit" vor etwas über einem Jahrzehnt weltweit alle Rekorde brach. Die damals versprochene Weltformel enthalte auch das neue Buch nicht, warnt Kühne, den das gebrochene Versprechen weniger stört als vielmehr die "Beliebigkeit der Sprache", mit der Hawking neuerdings wild herumhantiere. Wenn man die Begriffshülsen von Physik und Mathematik austausche, könnte Hawkings Buch ebenso gut von Perserteppichen handeln, bedauert Kühne, denn im Buch gehe es zu wie im orientalischen Basar. Obwohl sich der Physiker selbst als Positivist bezeichnet, verhält er sich ganz unpositivistisch, meint der Rezensent: wo Hawking nicht weiter wisse, weil auch Wissenschaft und Forschung noch nicht weitergekommen sind, neige er zu Prophezeiungen und treibe in phantastischen Metaphern seine Spekulationen voran. Für Kühne ist Hawkings jüngstes Buch ein klarer Fall von "Erbauungsliteratur" - auch wenn der Autor alles nur zu einer Frage der Intelligenz erkläre, die man notfalls veredeln müsse.
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