Thomas Gerrith Funke

Die Religionsfreiheit im Verfassungsrecht der USA

Historische Entwicklung und Stand der Verfassungsrechtsprechung
Cover: Die Religionsfreiheit im Verfassungsrecht der USA
Duncker und Humblot Verlag, Berlin 2006
ISBN 9783428113798
Broschiert, 184 Seiten, 68,80 EUR

Klappentext

Die Verfassung der USA stellt Religionsfreiheit und weltanschauliche Neutralität des Staates an die Spitze ihres Grundrechtskataloges. Die Auslegung des "First Amendment" durch die Verfassungsrechtsprechung der vergangenen zwei Jahrhunderte zeugt von der Bedeutung und Vielfalt von Religion in Nordamerika. Von den Pilgervätern bis zum Rehnquist Court zeichnet der Autor die Entwicklung der Religionsfreiheit nach. Schulgebet, Bekleidungsvorschriften, Sonntagsschutz und Tieropfer werden ebenso behandelt wie der Schutz der nordamerikanischen Ureinwohner.
Im Zentrum steht dabei die aktuelle Frage, ob nur kollidierende Verfassungsgüter oder schon die allgemeinen Gesetze einen Eingriff rechtfertigen. Die weltanschauliche Neutralität verbietet in den USA finanzielle Zuwendungen an Religionsgemeinschaften und setzt der Darstellung von religiösen Symbolen enge Grenzen. Andererseits darf der Staat die Religionsgemeinschaften nicht wegen ihres weltanschaulichen Charakters benachteiligen.
Ein weitgehender Schutz von Religion führt in einer weltanschaulich heterogenen Gesellschaft zu Konflikten. Der Autor beschreibt den Lösungsansatz des US-amerikanischen Verfassungsrechts und schließt mit einigen Parallelen zur aktuellen Diskussion in Deutschland.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.10.2006

Instruktiv findet Rezensent Heinrich Wefing diese Studie über die Religionsfreiheit in den USA, die Thomas Gerrith Funke vorgelegt hat. Deutlich werde, dass die USA ein tiefreligiöses Land sind, in dem zugleich eine viel striktere Trennung von Staat und Kirche herrscht als in Europa. In einem gelungenen historischen Überblick zeige Funke die Entwicklung der Religionsfreiheit in den USA. Gerade die historische Erfahrung eines friedlichen Zusammenlebens überaus heterogener religiöser Gruppen in der amerikanischen Gesellschaft macht für ihn den vergleichenden Blick nach Amerika so interessant. Insofern würdigt er Funkes Analyse der Verankerung der Religionsfreiheit im amerikanischen Verfassungsrecht auch als eine "aktuelle und anregende Lektüre".
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