Christoph Bartmann

Kopenhagen

Stadt der Dichter
Cover: Kopenhagen
Patmos Verlag, Düsseldorf 2005
ISBN 9783538072022
Gebunden, 187 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Auf den Spuren von Andersen und Kierkegaard. Beide laden sie 2005 zur größten Dichterfeier, die Dänemark je erlebt hat: der Märchenfürst Hans Christian Andersen, vor 200 Jahren geboren, und der Philosoph Sören Kierkegaard, der vor 150 Jahren starb. Vor allem sie prägen die literarische Topographie Kopenhagens. Und doch gibt es in dieser herrlichen Stadt und ihrer näheren Umgebung weit mehr zu entdecken. Mit großer Kennerschaft und stilistischer Virtuosität erschließt Christoph Bartmann die Stadt und ihre Literatur. Auf den Spuren der großen Flaneure Andersen und Kierkegaard startend, führt ihn sein Rundgang zu Dan Turell, dem wilden Boheme-Poeten aus der Vorstadt, erkundet er den Tivoli mit Herman Bang, streitet mit dem berühmten Kierkegaard-Kommentator und Literaturkritiker Georg Brandes, besucht Karen Blixen in Rungstedlund, beschwärt die "Geister von Kronborg", Hamlet und Gründgens, oder lässt sich von Peter Hoeg und Fräulein Smilla ein ganz besonderes Bild von Kopenhagen vermitteln.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.12.2005

Aldo Keel hat sich einen literarischen Führer über Kopenhagen zur Brust genommen. Wer etwas über Dänemarks volkstümlichen Totenkult erfahren möchte, sei mit Christoph Bartmanns "amüsant-besinnlichem Buch" gut aufgehoben. Der Autor habe auf dem nach Kierkegaard benannten Friedhof nicht nur die Gräber der prominentesten Dichter aufgesucht, sondern auch nach Anekdoten und Skurrilitäten gefahndet, wie es beispielsweise der Totentanz im 19. Jahrhundert gewesen sei. Auch von außerhalb der Friedhofsmauern wisse der Autor, mit den Werken der Dichter im Gepäck, wissenswertes zu berichten. So etwa über das Gut Rungstedlund der Adeligen Karen Blixen oder aus der Redaktionsstube des Journalisten Tom Kristensens. Außerdem sind Aldo Keel vor allem die Passagen über die katastrophalen sanitären Zustände im alten Kopenhagen erinnerlich geblieben, wie sie Andersen auch in seinem Märchen "Der standhafte Zinnsoldat" erahnen lasse. Die dänische Hauptstadt habe noch im späten 19. Jahrhundert ihr Latrinenproblem nicht lösen können.