Karl Schütz

Johannes Vermeer

Das vollständige Werk
Cover: Johannes Vermeer
Taschen Verlag, Köln 2015
ISBN 9783836536400
Gebunden, 258 Seiten, 99,99 EUR

Klappentext

Zu Lebzeiten reichte der Ruhm des Johannes Vermeer kaum über seine Geburtsstadt Delft und einen kleinen Kreis von Mäzenen hinaus. Nach seinem Tod geriet sein Name weitgehend in Vergessenheit; nur wenige niederländische Kunstsammler und -händler erinnerten sich an ihn. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts rückte Vermeer in den Fokus der internationalen Kunstwelt, die plötzlich die erzählerischen Details, sorgfältig ausgearbeiteten Texturen und majestätischen Lichtebenen seiner Werke wahrnahm und ein Genie entdeckte. Dieser Gesamtkatalog der Werke Vermeers zeigt seine ruhigen, aber spannungsreichen Gemälde im großzügigen XL-Format. Ein Großteil seiner Bilder wurde für diesen Band aufwendig neu fotografiert. Zahlreiche Detailvergrößerungen und drei Ausklappseiten ermöglichen es, Vermeers Talent für lebendig wirkende Genreszenen en détail zu studieren, seine subtile Lichtregie und seine Gabe, mit nur einem flüchtigen Blick eine ganze Geschichte zu erzählen.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 19.12.2015

Nach Meinung von Hans-Joachim Müller war man Jan Vermeers Bildern noch nie so nah wie in diesem Werkverzeichnis. Der holländische Künstler war für Müller "ein Frauen-Maler, als noch niemand an Quote dachte". Der Kritiker verweist in diesem Zusammenhang auf das "Mädchen mit dem Perlenohrring" sowie den gleichnamigen Kinofilm, der Vermeers noch relativ frischen Ruhm gemehrt habe. Besonders in den Blick nimmt Müller das Moment des Stillstands, das er in den Werken vorfindet, in Figurenbildern wie in Stadtansichten. Alles erscheine eingefroren, angehalten, doch was wie völlige Ruhe aussehe, sei in Wahrheit "nur ein Bruchteil von Dauer, ein Zeit-Atom, das bei seiner Spaltung von der Zeit die Zeit vergessen macht", ein "Jetzt-Partikel, aus dem Ewigkeit wird". Schließlich betont Müller auch noch Vermeers psychologische Klugheit, die auf subtile Weise in dessen Figurenkonstellationen zu entdecken sei.

Themengebiete