Uwe Schultz

Versailles

Die Sonne Frankreichs
Cover: Versailles
C.H. Beck Verlag, München 2002
ISBN 9783406487262
Gebunden, 190 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen Abbildungen. Uwe Schultz erzählt die Geschichte von Versailles, eines einzigartigen Ensembles von Gebäuden und Gärten, aber auch die Geschichte von Herrschern, höfischen Intrigen und Politik, von einer im Fest gefesselten Aristokratie, von Kunst und Kurtisanen. Der Autor führt durch die Prunkgemächer und Parks, vorbei an Wasserspielen und Grotten und beschreibt, wie sehr diese Anlagen, geboren aus dem Geist machtvoller Repräsentation, mit Glanz und Elend der Mächtigen Frankreichs für Jahrhunderte aufs engste verwoben waren.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.06.2002

Barockmusik hat Konjunktur, weiß Hans Pleschinski, weil sie in unserer unübersichtlichen hektischen Zeit etwas Grundsolides und zugleich Effektvolles, Erhebendes hat. Diesem Boom im Musiksektor entspricht eine Flut an Veröffentlichungen über die Barockkünste: Musik, Malerei und Architektur. Der Kulturessayist, wie Pleschinski ihn nennt, Uwe Schultz hat nun ein reich bebildertes Buch über das Schloss und die Parkanlage von Versailles vorgelegt; Schulz berichtet darin, so Pleschinski, über die Vorgeschichte, die Bauplanung, die Motive und Zusammenhänge, die später das "System Versailles" ergeben sollten, wobei man sich Ludwig XIV. als eine Art Pharao vorzustellen hat, für den rund 40.000 Arbeiter am Bau schufteten, was den Staat aber keineswegs ruinierte, wie Pleschinski bemerkt, sondern im Gegenteil die vorindustrielle Produktion ankurbelte. Auch war das Schloss nicht so kalt und pompös, wie es heute wirke, meint Pleschinski, teilweise seien dort täglich 6000 Leute hingepilgert und eingelassen worden - es war also sehr viel volksnaher, als man heute meint. Das Buch plaudert darüber hinaus eine Menge hübsche Details aus der intimeren Schlossgeschichte aus, verrät der Rezensent, der sich allerdings unzufrieden mit der Darstellung der höfischen Kultur zeigt: Literatur, Musik, Malerei seien leider kaum berücksichtigt worden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.04.2002

Einen "reich bebilderten" Band über das Prunkschloss Versailles hat der in Paris lebende Publizist Uwe Schultz vorgelegt und dem "Nationalheiligtum der französischen Kultur" ein neues, aber "bezahlbares" Denkmal hinzugefügt, berichtet der Rezensent mit dem Kürzel "rox" in seiner sehr knappen Besprechung. Mit "sublimer Kenntnis" führe der Autor den Leser und Betrachter durch etliche Räume des "opulentesten aller Träume" und kolpotiere auf diesem Weg noch einmal viele Geschichten und "historische Reminiszenzen" wie die "Halsbandaffäre", ohne dass er den "Mythos Versailles" seines Glanzes berauben würde, lobt "rox".