Sara Paretsky

Altlasten

Kriminalroman
Cover: Altlasten
Argument Verlag, Hamburg 2020
ISBN 9783867542449
Gebunden, 544 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Else Laudan und B. Szelinski. Kansas, Land der Stürme: Nahe der Collegestadt Lawrence erinnert ein alter Raketensilo an die Zeit des Kalten Kriegs. Seinerzeit gab es da heftige Proteste, heute ist das längst vergessen. Aber warum gibt es plötzlich Vermisste und sogar Tote, als jemand eine Doku drehen will? V. I. Warshawski sucht Antworten und wird zur Zielscheibe.

Im Perlentaucher: Dr. Kiels Kampfkeime

Es ist ein fantastischer Roman. Eisern feministisch, politisch und moralisch fest verankert, aber literarisch so kraftvoll und komplex, dass er jedes zufällige zeitliche Zusammentreffen - oder besser gesagt sein absolut irrsinniges Timing - überdauert. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 13.06.2020

Rezensentin Sonja Hartl findet schon lange, dass Feministin und Krimiautorin Sarah Paretsky zu den "unverzichtbaren Stimmen der Kriminalliteratur" zählt, und ihr neuester Roman hat es ihr einmal mehr bewiesen. Hier schickt Paretsky ihre Detektivin V. I. Warshawski auf die Spuren eines Filmemachers, der verschwand, während er an einem Dokumentarfilm über die Collegestadt Lawrence in Kansas arbeitete, so Hartl. Mit den Hintergründen des Falls, der mit Viren, immerwährendem Rassismus, Gen-Biotec-Firmen und Grundstücksspekulationen zusammenhängt, ist der Krimi der Kritikerin zufolge so zeitlos wie aktuell - und außerdem wunderbar spannend, lobt die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.06.2020

Sara Paretsky ist für Rezensent Hannes Hintermeier ein gutes Beispiel dafür, wie schlecht manche AutorInnen von deutschen Verlagen behandelt werden. Denn eigentlich hatte die Pionierin des feministischen Kriminalromans nie aufgehört zu schreiben, sie ist hierzulande nur nicht mehr verlegt wurden. Zum Glück hat sie beim Ariadne Verlag eine neue Heimat gefunden, freut sich Hintermeier, denn ihr Roman "Altlasten" zeigt ihm eindrücklich, was Paretsky drauf hat: Widerstandlos folgt er ihr aus dem gewohnten Chicago heraus nach Kansas, wo sie eigentlich einen vermissten jungen Filmemacher sucht, aber auf etliche Leichen stößt sowie auf die Vergangenheit eines Ortes, in dem die Army Raketen stationiert und mit Pesterregern experimentiert hatte. Paretsky weiß, wovon sie schreibt, versichert Hintermeier: Ihr Vater lehrte einst Zellbiologie an der Universität of Kansas in Lawrence.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.04.2020

Sara Paretskys neuer Kriminalroman ist nicht nur spannend, sondern auch politisch komplex, meint Rezensentin Sylvia Staude. Paretskys verbissene Detektivin Vic Warshawski macht sich hier auf die Suche nach einem vermissten Regisseur und stößt dabei in Kansas auf Leichen und eine ehemaliges unterirdisches Raketenlager, mit dem es etwas auf sich zu haben scheint. Dabei erzählt die amerikanische Autorin vor allem auch vom Rassismus in den USA, der die Recherchen der Ermittlerin durchsetzt und erschwert, und den Paretsky sogar auf Ebene der Kirchengemeinden behandle, lobt Staude. So "penibel" und gleichzeitig spannend beleuchten nur wenige Krimi-Autoren politisch "heikle" Zusammenhänge, meint die Rezensentin.