Mathias Binswanger

Der Wachstumszwang

Warum die Volkswirtschaft immer weiterwachsen muss, selbst wenn wir genug haben
Cover: Der Wachstumszwang
Wiley-VCH, Weinheim 2019
ISBN 9783527509751
Gebunden, 310 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Mit dem Wirtschaftswachstum war über lange Zeit ein Heilsversprechen auf bessere Zukunft verbunden, das sich großenteils auch bewahrheitet hat. Doch aus diesem Heilsversprechen wird in neuester Zeit zunehmend eine Zwangshandlung. Für eine steigende Zahl von Menschen in reichen Ländern ist mehr materieller Wohlstand kein glaubhaftes Versprechen mehr auf ein noch besseres zukünftiges Leben. Deshalb wird Wachstum heute kaum noch mit diesem Argument begründet. Stattdessen hören wir, dass ein Land wie Deutschland bei geringem oder ausbleibendem Wachstum gegenüber anderen Ländern zurückbleibt, als Wirtschaftsstandort unattraktiv wird, an Innovationskraft einbüßt oder Arbeitsplätze verliert. Wir müssen wachsen, um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, auch wenn wir gar nicht noch mehr materiellen Wohlstand wollen! Das Buch von Mathias Binswanger zeigt auf, woher dieser Wachstumszwang genau kommt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 30.11.2019

Ulrike Herrmann erfährt vom Ökonomen Mathias Binswanger, warum der Kapitalismus bis zum Umfallen expandieren muss. Den Vergleich mit Krebszellen findet sie einleuchtend, der Drang zum Wachstum aber scheint ihr dennoch rätselhaft. Haben wir nicht längst alles? Also Zinsen abschaffen und die Arbeitszeit verkürzen? Warum das nicht geht, erläutert der Autor laut Herrmann anschaulich und mit Schwung - bis zu einem gewissen Punkt. Dann aber verlässt den Autor der Mut, Alternativen zu benennen, so Hermann, vielleicht weil der Ausstieg aus dem System für ihn schlicht nicht denkbar ist. Abwegig erscheint ihr, wie Binswanger seinen Text enden lässt . mit Prognosen darüber, wie lange die Natur das Wachstum wohl noch aushält.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.08.2019

Der durchaus kapitalismuskritische Ökonom Mathias Binswanger hat sich wie bereits sein Vater Hans Christoh Binswanger der Frage verschrieben, ob Wirtschaft wirklich wachsen muss. Gerade dass seine Antworten so ambivalent ausfallen, macht das Buch für Jürgen Zenthöfer so anregend. Binswanger erklärt, wie der Rezensent darlegt, dass die Menschen in den westlichen Industrieländer durch mehr Einkommen nicht mehr glücklicher werden können (der Mann arbeitet in der Schweiz), und dass Wachstum vor allem zu Lasten der Natur geht. Aber der Rezensent liest auch, dass die oft beschworene "Stabilisierung auf hohem Niveau" nicht funktioniere. Die einzige Alternative zum Wachstum, erfährt Zenthöfer von Binswanger, sei die Schrumpfung. Und mit wie viel Elend diese verbunden sei, könne jeder sehen, der nach Griechenland blickt.
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