Andreas Unterweger

Das gelbe Buch

Cover: Das gelbe Buch
Droschl Verlag, Graz 2015
ISBN 9783854209652
Gebunden, 240 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Fest steht nur: So groß wie die Sommer damals war nie mehr etwas auf der Welt! In Andreas Unterwegers Universum ist es eine Selbstverständlichkeit, dass eine Gruppe kleiner Buben samt ihrem Wortführer Biber in einem gelben Haus zwischen gelben Feldern lebt, und nur der Großvater und die Katze Mia leisten ihnen Gesellschaft. Hin und wieder taucht ein Waldläufer auf, der von geheimnisvollen und wilden Wildschweinen erzählt. Was da passiert? Nichts als dass die herrlichen Sommer, in denen man den ganzen Tag im (gelben) Fluss schwimmen kann, von frostigen Wintern abgelöst werden, in denen es aber immerhin Nikolaus und Weihnachten gibt. Ein unverschämter Wunschtraum, dessen Voraussetzungen anderswo abgehandelt werden: dort, wo mit höchster sprachlicher Präzision das Verhältnis zwischen den Dingen und den Begriffen untersucht wird, die Materialität der Wörter und die Schwierigkeiten des Verstehens (und Missverstehens): 'Und hier, in dieser gelben Schachtel, ist mein Geburtstagsgeschenk für dich: ein paar Radieschen', sagte Biber. 'Ein Paradieschen!', frohlockte das Mädchen. Poetischer Eigensinn als Kindheitsutopie, ganz ohne Rücksicht auf die 'Aufgaben der Literatur' - oder Wittgenstein als Kinderbuch, gewissermaßen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.01.2016

Dieses Buch ist ein herrliches Abenteuer, schwärmt Rezensentin Beate Tröger, die sich gern auf Andreas Unterwegers Spiel mit herkömmlichen Leseerwartungen eingelassen hat. Inhaltlich streift die Kritikerin mit einem kleinen Jungen namens Biber durch das Dorf Hoboken, wo der Junge mit seinem Großvater und anderen Kindern in einem gelben Haus zwischen gelben Feldern lebt. Begeistert bemerkt sie, wie poetisch der Autor Kindheitserinnerungen und imaginierte Kindheitsträume verwebt und dabei nicht nur über eine virtuose Beobachtungsgabe verfügt, sondern auch mit Kunstgriffen und sprachphilosophischen Referenzen spielt. Ob Mottos zum Ausschneiden und Wiedereinkleben, grafisch abgesetzten Wiederholungen oder Fotos im Text - mit diesem Buch hatte die Kritikerin viel Vergnügen.
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