Ange Zhang

Rotes Land Gelber Fluss

Eine Geschichte aus der chinesischen Kulturrevolution (Ab 10 Jahre)
Cover: Rotes Land Gelber Fluss
Carl Hanser Verlag, München 2007
ISBN 9783446209084
Gebunden, 55 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Friedbert Stohner. 1966 ruft Mao Zedong die chinesische Kulturrevolution aus, den großen Aufstand der Jungen gegen alles Alte, Intellektuelle und Westliche. Da ist Ange Zhang 13 Jahre alt. Er ist fasziniert und abgestoßen zugleich. Zu gern würde er sich dem Sturm der Altersgenossen anschließen, aber da ist auch das Schicksal des Vaters: ein berühmter Dichter, der gedemütigt und eingesperrt wird. Wieso soll es ein Verbrechen sein, Gedichte zu schreiben und Bücher zu lesen? Und warum hat nicht jeder Mensch das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben? Heimlich träumt Ange davon, Künstler zu werden. Heute ist er es und lebt in Kanada. In diesem Buch erzählt er von seiner Jugend unter der maoistischen Diktatur. Mit zahlreichen farbigen Illustrationen des Autors, Fotos und einem Glossar.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.11.2007

Laut Ralf Husemann liest sich Ange Zhangs Jugendroman über seine Erfahrungen im China der Kulturrevolution wie ein spannendes Abenteuer, was durch seinen authentischen Hintergrund aber durchaus Brisanz erlangt. Zhang schildert, wie seine Eltern inhaftiert werden, während er sich selbst als 13-Jähriger begeistert Maos Rotgardisten anschließt, erklärt der Rezensent. Ihn hat besonders beeindruckt, dass der Autor seine Jugend nicht verklärt, sondern sich in seiner ganzen Zerrissenheit darstellt, indem er einerseits schildert, wie begeistert er mitmacht und wie er andererseits heimlich verbotene Bücher liest und von einer Zukunft als Künstler träumt. Als imponierend lobt Husemann auch die Illustrationen, die Zhang, der heute in Kanada lebt, als gelernter Bühnenbildner und studierter Maler selbst zu seinem Roman gefertigt hat.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.09.2007

Der Rezensent Steffen Gnam ist im Großen und Ganzen eingenommen davon, wie der heute in Kanada lebende chinesische Autor Ange Zhang das Thema der chinesischen Kulturrevolution kindgerecht aufbereitet - er lobt auch den politischen und pädagogischen Mut dieses Unternehmens. In Gnams Augen gelingt es dem Autor und Illustrator, der selbst ein Leidtragender der Kulturrevolution war, "pointiert und anspielungsreich", auf knappe, subtile und erstaunlich unbittere Weise, diese geschichtliche Epoche darzustellen. Bisweilen wirken einige Momentaufnahmen der revolutionären Emphase auf Gnam allerdings wie Parodien auf Propagandakunst.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.09.2007

Rezensentin Birgit Dankert ist sichtlich gerührt von dieser Geschichte des Autors Ange Zhang, der damit seine Jugend unter Mao Zedong während der Kulturrevolution nachzeichnet. Dabei bedient sich Zhang neben hinterlassenen Dokumenten der Eltern vor allem einer Vielzahl eigener atmosphärischer Aufzeichnungen und Illustrationen, die er während dieser Zeit als junger Maler anfertigte. Auf diese Weise sei eine "eindrucksvolle Bilderbuch-Autobiografie" in einem "bedrückenden Kapitel Zeitgeschichte" entstanden, die die Rezensentin auch daran erinnert hat, dass die proletarische Kulturrevolution vor allem auch ein "politisch gelenkter Kinderkreuzzug, eine außer Kontrolle geratene, inszenierte Jugendbewegung" war. Besonders gefällt ihr auch, dass der Autor nie wertend wird, sondern die Fakten und Bilder für sich sprechen lässt.