Ariel Magnus

Die Schachspieler von Buenos Aires

Roman
Cover: Die Schachspieler von Buenos Aires
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2018
ISBN 9783462050059
Gebunden, 336 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Silke Kleemann. In Buenos Aires findet im Sommer 1939 die Schacholympiade statt. Während des Turniers bricht der Zweite Weltkrieg aus, und viele Spieler, unter ihnen Mirko Czentovic, der fiktive Schachweltmeister aus Stefan Zweigs 'Schachnovelle', kehren nicht mehr in ihre Heimatländer zurück, vor allem Juden bleiben dort. Ein Schach-Roman, der historische Fakten und reale Persönlichkeiten mit literarischen Elementen und Figuren mischt und Zug um Zug eine ganz besondere Zeit in einer besonderen Stadt zum Leben erweckt. Heinz Magnus, der Großvater des Autors, kommt auf der Flucht vor den Nazis nach Buenos Aires. Während der Schacholympiade lernt er die deutsche Schachmeisterin Sonja Graf kennen und verliebt sich in sie. Der Enkel Ariel Magnus rekonstruiert die Geschichte dieser nicht erwiderten Liebe.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.12.2018

Ariel Magnus mag das Spiel mit Metafiktionen vielleicht nicht ganz so virtuos beherrschen wie sein Vorbild Italo Calvino, meint Rezensentin Elena Witzeck, fügt aber hinzu: So "unterhaltsam" ist Magnus' Roman allemal. Wenn ihr der argentinische Autor auf den Tagebucheinträgen seines Großvaters basierend von der Schachweltmeisterschaft 1939 in Buenos Aires erzählt, dabei allerhand Referenzen aus Stefan Zweigs "Schachnovelle", literarische Schachbezüge von Borges bis Poe, außerdem Berichte aus argentinischen Zeitungen und Biografien der Teilnehmer einflicht und nicht zuletzt kurzerhand die realen Ereignisse literarisch so bearbeitet, dass nicht Nazi-Deutschland sondern Polen die Weltmeisterschaft gewinnt, hat die Kritikerin viel Freude: Spritzige Dialoge und starke Figuren machen diesen Roman zum Ereignis, meint sie.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.11.2018

Ralph Hammerthaler findet die Schachmetapher für Krieg, Sex und anderes mehr als ausgeleiert. Das Buch von Ariel Magnus, das der Autor aus Tagebucheinträgen seines Großvaters sowie Essays, Zeitungsartikeln und literarischen Texten zusammengebastelt hat, scheint ihm zudem mitunter allzu artifziell. Statt eine Geschichte über die jüdische Diaspora in Magnus' Heimat Buenos Aires zu schreiben, überfrachtet der Autor seinen Text mit Andeutungen, Kommentaren und Fußnoten und spielt das Spiel der Fiktion der Fiktion, meint Hammerthaler. Für den Rezensenten nur dann ein Gewinn, wenn er die druchaus verblüffenden Brüche im Text ohne ihre Kommentierung erkundet.
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