Arno Münster

Ernst Bloch

Eine politische Biografie
Cover: Ernst Bloch
Philo Verlag, Berlin 2003
ISBN 9783825703578
Gebunden, 440 Seiten, 29,90 EUR

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 01.04.2004

Wenngleich Arno Münsters politische Biografie über den Philosophen und Denker Ernst Bloch eine zentrale Figur der Kulturgeschichte des vergangenen Jahrhunderts beschreibe, lasse sie doch kein "gegenwärtiges Interesse" erkennen, schreibt Rezensent Martin Lüdke. Zu wenig zeitgemäß seien die Ideen Blochs, die der Autor "ohne jede Beschönigung" darstelle. So kämen erfreulicherweise auch wenig schöne Momente aus Blochs Leben, wie beispielsweise seine "Verteidigung" der stalinistischen Schauprozesse oder sein "seltsam angepasstes" Verhalten in der DDR zur Sprache. Münster sei leider "kein begnadeter Stilist", aber immerhin ein "solider Kenner" des Werks, das er mit vielen Zitaten und im Wesentlichen "sauber" rekonstruiert habe.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.01.2004

Arno Münsters Ernst-Bloch-Biografie hat Rezensent Gustav Falke ganz und gar nicht überzeugt. Zwar räumt er ein, dass der Philo-Verlag, der das Buch nun, nachdem es Suhrkamp nicht haben wollte, herausbringt, noch einmal "hart" daran gearbeitet hat. Dennoch entdeckt er neben zahlreichen kleineren Fehlern (etwa bei geografischen Angaben), auch solche, die er als "etwas ärgerlicher" empfindet, etwa chronologische Unstimmigkeiten. Letztlich spricht nach Ansicht Falkes etwas anderes gegen das Buch, nämlich, dass aus "erstaunlich wenigen" Quellen und "offenbar ohne Quellenkritik" abgeschrieben ist. Auch Blochs Werke würden in seitenlangen Zitaten präsentiert. Aber selbst solche Zitat- und Referatcollagen fände Falke noch ganz in Ordnung, handelte es sich bei Münsters Bloch-Biografie um ein Bändchen in einer der klassischen Einführungsreihen. Dafür findet er das Buch allerdings "zu dick und zu dick angekündigt". Falke betont, dass es ihm nicht darum gehe, dass von den vielen Daten und Fakten einige wenige und meist belanglose falsch wiedergegeben würden. "Es geht darum", erklärt der Rezensent abschließend, "dass mit wahlloser Präzision der Schein von Wissenschaftlichkeit erzeugt werden soll. Und der Schein trügt."
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