Buchi Emecheta

Second-Class Citizen

Roman
Cover: Second-Class Citizen
Blumenbar Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783351051143
Gebunden, 285 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Marion Kraft. Dies ist die Geschichte von Buchi Emechetas Alter Ego Adah: Als überaus begabtes Mädchen wächst sie in einfachen Verhältnissen in Nigeria auf und will mehr, viel mehr. Unermüdlich kämpft sie für ihre Bildung und Freiheit. Schließlich geht sie mit ihrem Mann nach London. Doch es ist Adah, die die Familie ernährt und die fünf Kinder großzieht. Es ist Adah, die sich der Zumutungen und Gewalt durch ihren Mann erwehren muss. Als der ihr erstes Manuskript verbrennt, verlässt sie ihn und bringt die Kinder fortan allein durch. Sie blickt den Anstrengungen zuversichtlich entgegen, denn sie weiß: Sie wird Schriftstellerin werden.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.07.2023

Rezensentin Carola Ebeling freut sich über die Neuauflage des zweiten Romans einer Pionierin der nigerianischen Frauenliteratur. Während Autorinnen of Colour in der Gegenwartsliteratur vergleichsweise breit rezipiert würden, seien die in den 1970ern erstmals verlegten ersten Bücher Buchi Emechetas noch Ausnahmeerscheinungen gewesen. Ebeling lobt die Neuübersetzung des Zweitwerks durch Marion Kraft und beschreibt es als eine autobiografisch inspirierte Fiktion über eine junge Frau, die in Nigeria aufwächst und später nach Großbritannien übersiedelt. Das Leiden der Protagonistin am traditionellen nigerianischen Frauenbild schildere Emecheta ebenso eindringlich wie den unerbittlichen Alltagsrassismus in der neuen Heimat. Besonders begeistert Ebeling die ungekünstelte Sprache der Autorin, die von nigerianischen Techniken des mündlichen Erzählens geprägt sei.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 08.06.2023

Rezensentin Sieglinde Geisel verfolgt berührt und gespannt, wie sich Protagonistin Ada in diesem "Klassiker der schwarzen feministischen Literatur" der nigerianischen Autorin Buchi Emecheta in zweifacher Hinsicht emanzipiert. Als Adah ihrem Verlobten Francis von Nigeria nach England folgt, stellen die beiden schnell fest, dass sie von den Einheimischen als Bürger zweiter Klasse betrachtet werden, lesen wir. So muss sie sich in doppelter Hinsicht zur Wehr setzen, gegen den Rassismus der Gesellschaft, und später auch gegen ihren gewalttätigen Ehemann. Das ist "Autofiktion im besten Sinn", meint Geisel, Emecheta verarbeitet Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben, gleichzeitig kann alles Private hier politisch gelesen werden. Das ist von großem Mut getragene "Überlebensliteratur", schließt die beeindruckte Kritikerin, und dabei hochaktuell.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 04.05.2023

Endlich hat man diesen, 1974 im Original erschienenen, großartigen Roman von Buchi Emecheta wiederentdeckt und neuübersetzt, freut sich Rezensentin Marie-Sophie Adeoso. Erzählt wird die Geschichte von Ada, das Alter-Ego der Autorin, weiß die Kritikerin, die in Nigeria aufwächst und nach ihrer Migration nach Großbritannien allen widrigen Umständen zum Trotz ihren Traum verfolgt, Schriftstellerin zu werden. Dabei muss sie sich nicht nur gegen ihren gewalttätigen Ehemann zur Wehr setzen, sondern auch gegen den Rassismus in der Gesellschaft, so Adeoso. Emecheta prägte mit ihrem Werk "Generationen schwarzer Autorinnen" und ist heute noch genauso aktuell, meint die Kritikerin. Marion Kraft hat den Text in ihrer Übersetzung mit feinem Gespür aktualisiert, ohne dabei den historischen Kontext auszuklammern, lobt die Rezensentin.