Daniel Finkelstein

Hitler, Stalin, meine Eltern und ich

Eine unwahrscheinliche Überlebensgeschichte
Cover: Hitler, Stalin, meine Eltern und ich
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2024
ISBN 9783455016666
Gebunden, 528 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Barbara Schaden. Daniel Finkelsteins Buch ist ein Porträt seiner Mutter und seines Vaters und ihrer erschütternden Erfahrungen von Verfolgung, Widerstand und Überleben im Zweiten Weltkrieg.Daniels Mutter Mirjam wurde in Berlin geboren. Ihr Vater Alfred Wiener war der Erste, der erkannte, was für eine Gefahr von Hitler für die Juden ausging. Ab 1933 katalogisierte er die Nazi-Verbrechen minutiös. Er floh mit der Familie nach Amsterdam und verlegte seine Bibliothek nach London. Aber noch vor der Übersiedlung von Frau und Kindern marschierten die Deutschen in Holland ein und schickten sie nach Bergen-Belsen. Daniels Vater Ludwik kam in Lwiw als einziges Kind einer wohlhabenden jüdischen Familie zur Welt. Nach der Aufteilung Polens durch Hitler und Stalin 1939 wurde die Familie von den Kommunisten zusammengetrieben und zur Zwangsarbeit in einen sibirischen Gulag geschickt. Ludwik arbeitete in einer Kolchose und überlebte die eisigen Winter in einem winzigen Haus aus Kuhdung.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 13.01.2024

Rezensent Arno Orzessek liest in diesem Buch vom "Geist der  Überwindung": Die Eltern von Daniel Finkelstein haben Hitler und Stalin überlebt, KZs und Gulags, davon erzählt Finkelstein berührend. Orzessek lobt, dass es dem Autor gelingt, die private Geschichte  seiner Eltern anspruchsvoll mit "britischer Anti-Flüchtlingspolitik" und der "Organisation der Konzentrationslager" zu verbinden. Von  menschlicher Kraft zeugt dieses Buch, ohne zur vereinfachenden  Heldenverehrung zu werden, findet der Kritiker, der überzeugt  empfiehlt: "Lesen sie selbst!"

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 04.01.2024

Rezensent Hannes Stein nähert sich Daniel Finkelsteins Buch über die Rolle der Genealogie für jüdisches Leben. Eine bloße Verschriftlichung des Stammbaums des Autors würde, führt Stein aus, einerseits die im Zuge der Shoah ermordeten Familienmitglieder unterschlagen und andererseits auch die Zufälle unberücksichtigt lassen, die dafür sorgten, dass die Eltern des Autors mit dem Leben davon kamen. Im Weiteren rekonstruiert Stein entlang des Buchs die Lebensgeschichten des Vaters und der Mutter Finkelsteins, die unterschiedlichen Orten und sozialen Sphären entstammten und später dank Glück, Geschick und Hilfe von Verwandten Deportationen und Konzentrationslager überlebten. Finkelsteins Buch ist, lernen wir, auch ein eindringliches Porträt seiner Familie, Vater wie Mutter waren ein Leben lang von ihrer Herkunft und ihren Erfahrungen geprägt. Am Ende bleibt als zentrales Faktum das Überleben, so Stein.