Klappentext
In Deutschland zählen immer mehr Soldaten, Polizisten und Nachrichtendienstler zur rechten Szene. Menschen also, die per Amtseid geschworen haben, das Grundgesetz und die Bundesrepublik zu beschützen - und die in diesen Positionen besonders gefährlich sind: Die Todesdrohungen des "NSU 2.0" an eine Frankfurter Anwältin und die hessische Linken-Abgeordnete Wissler wurden mithilfe einer polizeilichen Datenabfrage übermittelt. Fürs Töten ausgebildete KSK-Soldaten und Elite-Polizisten horten zu Hause massenweise Waffen sowie Munition, ihre Komplizen legen "Feindeslisten" für den "Tag X" an. Dirk Laabs' Spurensuche zeigt: Die rechten Verschwörer profitieren von rechtsextremen Traditionen und Überzeugungen im Sicherheitsapparat.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.08.2021
Rezensentin Lena Kampf lernt mit dem Buch von Dirk Laabs, wo die Ursachen für rechtes Gedankengut bei der Bundeswehr und insbesondere beim Kommando Spezialkräfte liegen. Der Autor dokumentiert laut Kampf rassistische und rechtsextreme Vorkommnisse bei der Bundeswehr in den letzten 30 Jahren und ihre mangelhafte Aufarbeitung durch Justiz und Politik und arbeitet Muster und Netzwerke heraus. Laabs zieht außerdem eine Linie von Uwe Mundlos und seiner Bundeswehrzeit bis zu den NSU-Morden und kritisiert eine "mögliche Nähe" der Geheimdienste zu Rechtsextremen, so Kampf. Sie ahnt, dass der Schutz von Whistleblowern und weiteres Engagement der Politik unabdingbare Voraussetzungen dafür sind, rechte Strukturen in der Bundeswehr aufzubrechen.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.06.2021
Rezensent Lorenz Hemicker empfiehlt dringend die - zugegeben - unbequeme Lektüre des Buches von Dirk Laabs. Beharrlich und mit Expertise, aber ohne Überzeichnung deckt der Autor laut Rezensent braune Netzwerke auf und ihre Verflechtungen, die bis in staatliche Organisationen reichen, und zeigt die Macht- und Tatenlosigkeit der Behörden auf. Anhand umfangreicher Recherchen, Aktenstudien und Gespräche, so Hemicker, untersucht Laabs die Wurzeln des braunen Terrors sowie die Rolle des Staatsschutzes, der mit seinen rechtsextremen V-Leuten in einem "faustischen Pakt" steckt. Dass die "Bewegung" Terror plant und auch umsetzen wird, daran haben Autor und Rezensent leider kaum noch Zweifel.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 15.02.2021
Rezensent Bodo Morshäuser zeigt sich äußerst alarmiert nach der Lektüre von Dirk Laabs "Staatsfeinde in Uniform". Darin legt der Autor schlicht und verständlich seine Rechercheergebnisse dar, die vor allem die ständig wiederholte Erzählung vom rechtsextremen Einzeltäter als Legende entschleiern. Eine Legende, die den Polizisten, Bundeswehroffizieren, Soldaten und Geheimdienstbeamten der unsichtbaren rechten Netzwerke übrigens zugutekommt und bewusst von ihnen genutzt wird, so Morshäuser. Laabs klärt in seinem Buch jedoch nicht nur über die Schutztaktiken der rechten Untergrund-Organisationen auf, sondern auch über den Verbleib verschwundener Bundeswehr-Waffen, über Mitglieder, Kommunikationsmethoden und Ziele. Ein wichtiges weil wachrüttelndes Buch, so der beunruhigte Rezensent.
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