Erasmus Schöfer

Ein Frühling irrer Hoffnung

Die Kinder des Sisyfos. Band 1
Cover: Ein Frühling irrer Hoffnung
Dittrich Verlag, K�ln 2001
ISBN 9783920862682
Gebunden, 494 Seiten, 20,35 EUR

Klappentext

"Ein Frühling irrer Hoffnung" ist der erste in sich abgeschlossene Roman des vierteiligen Werks "Die Kinder des Sisyphos". 1968: Viktor Bliss, Münchner Universitätsdozent und Lena Bliss, Gewandmeisterin an den Kammerspielen, werden aus ihrer bürgerlichen Genügsamkeit gerissen. 1968: das bedeutet, Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg, Unruhen nach dem Attentat auf den Studentenführer Rudi Dutschke und die bevorstehende Verabschiedung der Notstandsgesetze. Frauenemanzipation, sexuelle Befreiung und Sturz der Autoritäten, all das hinterlässt auch in der persönlichen Beziehung von Lena und Viktor Bliss seine Spuren. Die Besetzung der Druckerei des Springer-Konzerns und der Streik an den Kammerspielen, an dem Therese Giehse, Peter Stein, Bruno Ganz und Edith Clever beteiligt sind, führen für sie zu einem weiteren dramatischen Höhepunkt ...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.06.2001

In die "Kategorie Abrechnungsliteratur" zählt dieser 68er-Roman für Heribert Hoven jedenfalls nicht. Für den Autor habe 68 in München stattgefunden, wo die Schauspieler in den Kammerspielen den Aufstand probten: im Leben wie im Roman. Ereignisse, die im nachhinein melodramatisch wirken könnten, meint Hoven, aber darum sei es dem Autor eben nicht zu tun. Schöfer arbeite vielmehr die Stereotypen in den Diskussionen und die Widersprüche zwischen Ängsten, Ansprüchen und erreichten Freiheiten der 68-er heraus und folge dabei immer seinem eigenen Sprachgefühl, das einen "eigenwilligen Text" hat entstehen lassen, der Hoven von weitem an Johnsons "Jahrestage" und vereinzelt auch an Peter Weiss' "Ästhetik des Widerstands" erinnert. Das Buch, vermeldet Hoven noch, ist der erste einer auf vier Teile angelegten Geschichte über die "Kinder des Sisyfos" sprich die bundesrepublikanische Linke.
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