Franz Neumann

Behemoth

Struktur und Praxis des Nationalsozialismus 1933 - 1944
Cover: Behemoth
Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2018
ISBN 9783863930486
Gebunden, 757 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Neu herausgegeben von Alfons Söllner und Michael Wildt. Franz Neumanns "Behemoth" gilt heute als ein "moderner Klassiker" der Sozialwissenschaft. 1942, in der Entscheidungsphase des Zweiten Weltkrieges publiziert, war das Buch die erste Gesamtdarstellung Hitler-Deutschlands aus Emigranten-Feder. Die empirische Analyse der vier Säulen der NS-Gesellschaft und die kühne These von der chaotischen Struktur des nationalsozialistischen "Unstaates", auf die der Name aus der jüdischen Mythologie verweist, sind eine Herausforderung für die historische NS-Forschung geblieben. Das Vorwort von Alfons Söllner zu dieser Neuedition skizziert die Biografie von Franz Neumann als "political scholar". Das Nachwort von Michael Wildt stellt den "Behemoth" in den Kontext der internationalen NS-Forschung.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.10.2018

Detlev Claussen zeigt sich hocherfreut über die kenntnisreich eingeleitete Neuausgabe von Franz Neumanns 1942 entstandenem, erstmals 1977 erschienenem Buch. Gewaltig findet er an Neumanns Pioniertat einer Analyse des Nationalsozialismus nicht nur dem Umfang. Wie der Autor, getrieben vom Wunsch nach einem demokratischen Deutschland, die Gruppen identifiziert, die damals die Macht an sich rissen, wie er den Nationalsozialismus auf seinem Höhepunkt faktenreich beschreibt als Monster Behemoth, scheint Claussen heute äußerst lesenswert, wenngleich er Neumanns allzu rationalistische Einschätzung des Antisemitismus kritisch sieht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.05.2018

Rezensent Götz Aly liest die der deutschen Erstübersetzung von 1977 folgende Neuausgabe des Buches des Politikwissenschaftlers Franz Neumann durch Alfons Söllner und Michael Wildt mit Gewinn. Wenn der Autor die innere Dynamik des nationalsozialistischen Regimes beschreibt, zieht Aly die Parallele zu heutigen massengestützten, halbdemokratischen Herrschaftsformen. Überreich an Spannendem erscheint ihm das Buch. Und so irritiert ihn, dass Michael Wildt in seinem Beitrag im Buch "Historiker-KleinKlein" wälzt, statt sich auf Neumanns Verdienste und die Bezüge zur Gegenwart zu konzentrieren.
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