Hans-Joachim Hinrichsen

Ludwig van Beethoven

Musik für eine neue Zeit
Cover: Ludwig van Beethoven
J. B. Metzler Verlag, Stuttgart - Weimar 2019
ISBN 9783476049124
Gebunden, 386 Seiten, 39,99 EUR

Klappentext

Beethoven komponierte seine Musik für "die neue Zeit". An den geistigen Strömungen seiner "revolutionären" Epoche nahm er intensiv Anteil. Sie bilden die Grundlage seiner musikalischen Botschaften, die uns bis heute bewegen und zu denken geben. In zwölf Kapiteln erzählt Hans-Joachim Hinrichsen die lebensgeschichtlichen Stationen Beethovens und beschreibt die tiefere kompositorische und gedankliche Entwicklung des Komponisten. Er zeigt dabei, wie Beethoven die modernen, von Kant geprägten Ideen moralischer Selbstbestimmung und einer vernunftgeleiteten Religiosität in Musik umsetzt. Entstanden ist damit ein neues Porträt des Komponisten und seiner Musik, aber auch ein Panorama der geistigen Welt, in der sich Beethoven bewegte.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.05.2020

Ein Lob in den höchsten Tönen und aus berufenem Munde von Rezensent Peter Gülke, selbst Musikwissenschaftler und Dirigent! Klischees werden von Hinrichsen entlarvt, stattdessen legt er die inhaltliche Beziehung zu Kant frei. Aber auch Adornos und Dahlhaus' Beethoven-Auffassungen werden "nobel-diskret korrigiert", so der Kritiker, den ebenfalls die "Logik der Reflexivität", begeistert hat, die der Autor als Beethovens Komponier-Maxime ausmache, und damit eine Musik, die sich immer wieder auf sich selbst rückbesinne. Auf riskante Weise faszinierend findet der kenntnisreiche Rezensent, wenn Hinrichsen dem Komponisten eine "Transzendentalmusik" zuschreibt, und einen neuen Blick wagt auf Beethovens Religionsverständnis. Alles dies, so freut er sich, führt hin zu einem komplexen, sogar "widersprüchlichen" Beethoven - und gottseidank weg vom Titanen-Klischee.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.01.2020

Rezensentin Christiane Wiesenfeldt empfiehlt das Buch des Musikwissenschaftlers Hans-Joachim Hinrichsen als verlässlichen Begleiter durch das Beethoven-Jahr. Dass der Autor statt Anekdoten und Klischees Beethovens Musik in ihrer Zeit ins Zentrum seiner Betrachtungen stellt, rechnet sie ihm hoch an. Noch besser gefällt ihr, was Hinrichsen daraus macht. Indem er die Philosophie Kants und das musikalische Werk Beethovens, teils entlang von Beethovens Kant-Lektüre, zueinander ins Verhältnis setzt, eröffnet er der Leserin laut Rezensentin ungeahnte Tiefenschichten des Werks am Beginn der Moderne. Nicht nur manches Beethoven-Bild wird dadurch "neu justiert", verspricht Wiesenfeldt, die Beethovens Versuch des Komponierens als rationale "Denkform" besonders verblüffend anhand der 5. und 6. Sinfonie herausgearbeitet findet. Auch wenn die Rezensentin nicht jeden Gedankengang im Buch widerspruchslos akzeptiert und ihr die Quellenbasis zu Beethovens Kant-Rezeption eigentlich arg schmal erscheint, gehört der Band für sie zum Anspruchvollsten und Erhellendsten, was zum Thema auf dem Markt ist.
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