Hedi Kaddour

Waltenberg

Roman
Cover: Waltenberg
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2009
ISBN 9783821857909
Gebunden, 742 Seiten, 29,95 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Grete Osterwald. Das Hotel "Waldhaus" im Schweizer Bergdorf Waltenberg ist das magische Zentrum dieses europäischen Schlüsselromans für das 20. Jahrhundert. Erzählt wird in sich überlagernden und durchdringenden Episoden die Geschichte von vier Menschen, die sich in unterschiedlichen Konstellationen begegnen und wieder verlieren: Hans Kappler, Ingenieur und Schriftsteller, der den Ersten Weltkrieg in französischer Gefangenschaft überlebt hat; seine große Liebe, die amerikanische Sängerin Lena Hotspur, die an den unterschiedlichsten Orten und Zeiten ins Rampenlicht tritt und nicht nur Hans Kappler den Kopf verdreht; der französische Journalist Max Goffard, der Hans Kappler im Krieg begegnet und seitdem mit ihm befreundet ist. Und der Meisterspion Michael Lilstein, Kommunist und Auschwitzüberlebender, der nach 1945 für den Aufbau eines ostdeutschen Spionagenetzes verantwortlich ist und mit allen Mitteln verhindern will, dass Hans Kappler nach Ostdeutschland zurückkehrt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.01.2010

Hin und weg ist Joseph Hanimann von Hedi Kaddours monumentalem Roman des 20. Jahrhunderts. Hier mischen sich reale und fiktive Handlungsstränge, in unchronologischen Sprüngen werden Ereignisse aus dem Leben des ehemaligen KZ-Häftlings und Meisterspions Michael Lilsteins aus Ost-Berlin, des Schriftstellers Hans Kappler und der amerikanischen Sängerin Lena Hotspur vor der Kulisse des Graubündner Waltenbergs entfaltet, wobei die Weltgeschichte "randseitig" miterzählt wird, fasst der Rezensent zusammen. Trotz vieler bekannter Figuren handelt es sich keineswegs um einen "Schlüsselroman", betont der Rezensent, vielmehr gehe es um das "Phantombild eines Europas" unter der Spannung widerstreitender Ideologien. Hingerissen ist Hanimann von der überwältigenden Komik dieses Romans, und er würde der Charakterisierung durch den Autor als Mischung von "Zauberberg" und "Die drei Musketiere" gerne noch die Werke George Perecs hinzufügen. Von der ersten bis zur letzten Seite hält dieser fulminante Europa-Roman die Spannung, preist der Rezensent, dem auch die Übersetzung ins Deutsche von Grete Osterwald noch ein Lob wert ist.
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