Heinrich von Kleist

Heinrich von Kleist: Novellen

15 CDs. Gekürzte Lesung von Rolf Boysen
Cover: Heinrich von Kleist: Novellen
DHV - Der Hörverlag, München 2011
ISBN 9783867177474
CD, 49,00 EUR

Klappentext

15 CDs mit ungefähr 19 Stunden Laufzeit. Die Verlobung in St. Domingo / Die Marquise von O... / Michael Kohlhaas / Der Zweikampf / Der Findling / Das Bettelweib von Locarno / Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik / Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden / Das Erdbeben in Chili und andere Texte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.11.2011

Pünktlich zu Heinrich von Kleists zweihundertstem Todestag bespricht Rezensent Wolfgang Schneider gleich vier neu erschienene Hörbücher und versichert, dass die neunzehnstündige Lesung von Rolf Boysen alle anderen bei weitem überrage. Allein Boysens Lesung von Kleists Anekdote des "Charite-Vorfalls", in der ein Mann namens Beyer bereits zum dritten Mal von einem Arztwagen überfahren wird und im Krankenhaus eine Reihe von irrsinnigen Missverständnissen auslöst, lässt den Rezensenten in Begeisterung ausbrechen. Der neunzigjährige Sprecher verausgabe sich geradezu, werde selbst zum leidenden Beyer und finde in seiner "wilden, verwegenen" und mitreißenden Darbietung genau den richtigen Ton für den Kleist-Stil. Auch in den weiteren "expressiven" Lesungen gelinge es Boysen, dank seiner Betonungen viele Details erst spürbar zu machen. Für Wolfgang Schneider ist der Fall klar: Rolf Boysens Lesung von Kleists Novellen ist schlichtweg das beste der erschienenen Hörbücher.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.10.2011

Voll gespannter Vorfreude hat Rezensent Jens Bisky drei verschiedene Hörspiel-CDs mit Texten und Dramen von Heinrich von Kleist eingelegt, weil, wie er darlegt, sich gerade dessen Stücke zum Vorlesen bestens anbieten und Kleist-Lesungen mehr sein können als lediglich eine "Schwundstufe" von Theateraufführungen. Doch die von Rolf Boysen eingelesenen Novellen und Anekdoten haben ihm überhaupt nicht gefallen. Was die Anekdoten vielleicht gerade noch vertragen, nämlich eine gewisse "Überdramatisierung" durch Überbetonung, Dehnung und dergleichen, ruiniert die Erzählungen, beschwert sich der Rezensent. So verschwinden insbesondere die Erzählungen hier fast völlig hinter dem Vortragenden und wirken schlichtweg "gedankenarm", so Bisky verstimmt.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.10.2011

Hymnisch feiert Alexander Cammann diese Hörbuchedition, für die Rolf Boysen Kleists große Novellen gelesen hat. Cammann gibt sich dabei als großer Verehrer des mittlerweile 91-jährigen Schauspielers zu erkennen, der seiner Bühnenkarriere die Münchner Vorlese-Großprojekten folgen ließ, deren Live-Mitschnitt sich auch diese Edition verdankt. Einfach atemberaubend findet der Rezensent Boysens Stimme, diesen "knarzigen Altmännergesang", der mit der ganzen Erfahrung eines Lebens Kleists Novellen zur Vollendung bringt. Was den Rezensenten aufmerken lässt, wie Boysen all der Kleist'schen Rätselhaftigkeit, Scharfsichtigkeit und Verrücktheit auch eine komische Note gibt, was ihm vor allem bei der "Marquise von O." ziemlich neu war.