Isidora Sekulic

Briefe aus Norwegen

Cover: Briefe aus Norwegen
Friedenauer Presse, Berlin 2019
ISBN 9783932109966
Kartoniert, 112 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Serbischen übersetzt, mit einem Nachwort versehen und herausgegeben von Tatjana Petzer. Titelgestaltung nach einem Holzschnitt von Christian Thanhäuser. Herbst 1913, eine junge Frau aus Serbien reist alleine durch Norwegen. Im Gepäck hat sie ihr Notizbüchlein, ihr Blick ist offen und unvoreingenommen für dieses "kalte Land im Norden". Zutiefst beeindruckt von der übermächtigen Natur und von den uralten Sagen und Legenden, verfasst sie poetische Reisebeschreibungen, die Land und Menschen auf ungesehene Weise zeigen. Zuhause in Serbien muss sich die Schriftstellerin und frühe Feministin rabiaten Anfeindungen stellen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.01.2020

Marie Schmidt freut sich über Zuwachs im Bücherregal mit der Übersetzung einiger Briefe von Isidora Sekulić. Für Schmidt gehört die bei uns eher unbekannte serbische Schriftstellerin, Essayistin, Frauenrechtlerin und Reisereporterin gleich neben Autoren wie André Gide, Alfred Polgar und Gertrude Stein. Kraftvoll findet Schmidt die expressionistischen Naturbeschreibungen aus Norwegen, aber auch die Skizzen über gesellschafts- und und literaturtheoretische Themen. Wem der Band Lust auf mehr macht, der kann auch zu einer ebenfalls von Tatjana Petzer herausgegebenen Aufsatzsammlung mit Texten von und über Sekulić greifen, rät Schmidt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.12.2019

Rezensent Michael Martens freut sich über eine neue Entdeckung der Friedenauer Presse, jenes kleinen Verlags, der sich auf "Preziosen slawischer Literatur" spezialisiert hat, wie er schreibt. Lohnenswert findet er die Begegnung mit der serbischen Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Essayistin Isidora Sekulic, die als eine der führenden Feministinnen in Jugoslawien galt. In der nun erschienenen Auswahl ihrer "Briefe aus Norwegen" aus dem Jahr 1913 lernt der Kritiker nicht nur einiges über norwegisches Leben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sondern verdankt der Autorin auch überraschende Einblicke in den serbischen Alltag. Bisweilen müsse sich der Leser durch "schwülstige Metapherngebirge" kämpfen, warnt der Kritiker, dessen Lesevergnügen dies aber kaum schmälert. Nur in der Einführung hätte er auf die Übernahme solcher "Phrasen" gern verzichtet.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 29.11.2019

Rezensent Volkmar Mühleis freut sich über die deutsche Ausgabe dieses Buches von Isidora Sekulić, im serbischen Original bereits 1914 erschienen, in dem die serbische Autorin von ihrem (als Hochzeitsreise ausgegebenen) Aufenthalt in Norwegen berichtet und Naturbeschreibungen mit Überlegungen zur Gesellschaft verbindet. Mühleis ist beeindruckt von den teilweise "archaisch" anmutenden Naturszenen, die zum Sinnbild der "Durchdringung von Geschichte" werden, und die Sekulić mit sprachlicher Präzision erfasst, lobt der Rezensent. Auch die gesellschaftlichen Beobachtungen, besonders zur Rolle der Frauen, findet Mühleis treffend und erfreut sich außerdem an der feinen, auch feministischen Ironie der Autorin. So sieht er in diesem Reisebericht die Anfänge für die schriftstellerische und feministische Karriere Sekulićs und hofft, dass ihr in Serbien bereits sehr gut bearbeitetes Werk bald auch auf Deutsch verfügbar sein wird.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 12.10.2019

Rezensentin Marica Bodrožić erkennt in den Reiseessays von Isidora Sekulić aus Norwegen eine Schule des Sehens und Gehens. Wie die Autorin sich, früh feministisch, kosmopolitisch unterwegs, bereits ab 1913 aufmacht, um das Licht und die Menschen des Nordens kennenzulernen, findet die Rezensentin beachtenswert. Dabei kommen nicht nur Farben und Formen der Fjordlandschaften zu ihrem Recht, sondern auch die Innenwelt des Menschen, staunt Bodrožić. Natur erscheint als Lehrmeisterin und etwas Ewiges, lobt beeindruckt die Rezensentin.
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