Jacqueline Woodson

Alles glänzt

Roman
Cover: Alles glänzt
Piper Verlag, München 2021
ISBN 9783492070416
Gebunden, 208 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Yvonne Eglinger. Mit sechzehn stellt Melody ihre Mutter zur Rede. Klagt sie an, weil Iris als Teenager mit ihr schwanger wurde. Weil Iris sie wollte und dann auch wieder nicht. Weil Iris aufs College ging, während Melodys Vater bei den Großeltern einzog. Alles glänzt fängt facettenreich ein, was Identität, Begehren, Ambition und sozialer Status für eine Familie bedeuten, in der die Gräuel der Sklaverei bis in die Gegenwart fortwirken. Selten wurde so lyrisch und leicht, so eindringlich und versöhnlich erzählt, was es heißt, in der Geschichte verwurzelt zu sein - und sich am Ende wie Melody aus ihr zu erheben.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.10.2021

Rezensentin Carola Ebeling lernt das Lieben und Leiden einer Schwarzen Familie in New York von den 1980ern bis ins Jahr 2001 kennen mit dem zweiten Roman von Jacqueline Woodson. Wie Vergangenes, Erfahrungen von Rassismus, aber auch von Widerstand, durch die Generationen bis in die Gegenwart wirksam ist, verdeutlicht die Autorin mittels Zeitsprüngen und Perspektivwechseln, erläutert Ebeling das Verfahren der Erzählung. Das Lebendighalten von Erinnerung ist zugleich Thema wie auch Teil der Erzählhaltung, meint sie. Die Empathie und Wärme, die die Autorin ihren Figuren entgegenbringt, sind für Ebeling spürbar.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 22.05.2021


Rezensentin Maike Albath mag die Jugendromane der amerikanischen Schriftstellerin Jacqueline Woodson, die sie auch gern älteren LeserInnen empfiehlt. Woodsons Einfühlungsvermögen für Heranwachsende ist unschlagbar, fährt die Kritikerin fort, die hier der 16jährigen Melody folgt, deren Mutter, mit 15 Jahren schwanger geworden, das Kind einst bei den Großeltern in Brooklyn zurückließ. Aus verschiedenen Perspektiven erfährt Albath nicht nur aus dem Leben von Mutter und Tochter, sondern liest auch, wie das Schicksal der Urgroßmutter, die das Massaker von Tulsa 1921 knapp überlebte, die Folgegenerationen prägte. Der an Baldwin und Morrison erinnernde Erzählton des Romans lässt die Rezensentin gern über den ihrer Meinung nach melodramatischen Schluss hinwegsehen.