Jean Bricmont, Alan Sokal

Eleganter Unsinn

Wie die Denker der Postmoderne die Wissenschaften mißbrauchen
Cover: Eleganter Unsinn
C.H. Beck Verlag, München 1999
ISBN 9783406452741
broschiert, 350 Seiten, 20,35 EUR

Klappentext

"Eleganter Unsinn" ist die sehr kritische Auseinandersetzung mit Texten von Jean Baudrillard, Gilles Deleuze, Félix Guattari, Luce Irigaray, Julia Kristeva, Jacques Lacan, Bruno Latour und Paul Virilio. Sokals Vorwurf an diese berühmten Intellektuellen lautet: Sie bedienen sich häufig naturwissenschaftlicher Begriffe, die sie selbst nicht verstehen. Damit nivellierten sie den Unterschied zwischen "richtig" und "falsch" und beförderten einen irrationalistischen Begriff von Wissenschaft.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 09.12.1999

Sokal - ist das nicht der amerikanische Physikprofessor, der 1996 schon mit einem absurden Aufsatz für "Social Text" dem postmodernen Establishment per mathematisch-physikalischem Wortgeklingel und honigsüßer Schmeichelei den Stinkefinger zeigte? Er ist es, schreibt Ulf von Rauhaupt, und der damals zum Skandal avancierte Artikel ist in diesem Band enthalten. Den mit halbverstandenen Sätzen aus der "Relativitäts-, Quanten- und Chaostheorie" als Metapher, Analogie oder reine Lyrik vermischten Diskurse von AutorInnen wie Lacan, Kristeva, Baudrillard und Irigaray werden hier von Sokal und seinem belgischen Mitstreiter noch einmal der Garaus gemacht. Wenn es auch gut klingt, Wissenschaft sei es nicht, schreiben die Autoren. Aber was ist Wissenschaft? Von Rauchhaupt muss da, bei aller Freude über die Entlarvung, feststellen, dass die Autoren einem allzu "naiven Tatsachenbegriff" anhängen, auch wenn ihre Kritik der Postmoderne sich auch noch so ernsthaft motiviert gibt als Warnung vor "Obskurantismus" und "Schwächung der politischen Linken".