Jiri Mahen

Der Mond

Cover: Der Mond
Guggolz Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783945370094
Gebunden, 130 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Aus dem Tschechischen von Eduard Schreiber. Jiří Mahens Prosaphantasie "Der Mond" besteht aus dreißig kurzen dialogförmigen Texten, die den verschiedenen Mondphasen zugeordnet sind. Von der abnehmenden Sichel und dem Neumond über den zunehmenden bis schließlich zum Vollmond. Es finden sich geistreiche Anekdoten, philosophische Erörterungen, absurde Dialoge und Märchen von der Nichtigkeit menschlichen Lebens. Die Literatur wird darin verhandelt, aber auch die Politik, Geschichte, der Weltuntergang, die künstlerische Existenz und die Liebe. Mahen betreibt ein poetisches literarisches Verwirrspiel: Der Prager Botschafter für das "Mondreich", Algernoon Moonshiner, hat angeblich Texte gesammelt, die das Interesse am "Mondreich" wecken sollen. Diese Texte lesen wir nun, wenn wir uns "Der Mond" vornehmen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.01.2017

Für Rezensent Simon Strauss ist diese erste deutsche Übersetzung von Jiri Mahens bereits 1920 erschienener Mondfantasie ein wahrer Glücksfall. Zum einen, weil mit diesem wunderbaren Werk ein tschechischer Dichter wiederentdeckt werden kann, dessen Kunst ganz im Zeichen der böhmischen Kunstströmung des "tragischen Poetismus" stand, schwärmt der Kritiker. Vor allem aber, weil in diesem schmalen Band der Welt das Geheimnis und der Literatur die Fantasie der Romantik zurückgegeben wird, fährt der Rezensent fort, der sich in den anekdotischen Erzählungen und surrealistischen Szenenfolgen ganz Mahens Imaginationskraft hingibt. Und so wirft Strauss alle Vernunft über Bord, lässt sich vom Mond über den Meeresspiegel zu Regenbogenschlössern und silbernen Drachen mitnehmen, ruht in arabischen Wüsten, hängt mit einem Vampir unterm Dach oder blickt in das "tränenzerfurchte" Gesicht König Davids. Nach der Lektüre dieses ebenso rätsel- wie zauberhaften Buches, das alle Fesseln des Rationalismus sprengt, blickt der Kritiker ein wenig verändert auf die Welt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de