Manfred Flügge

Stadt ohne Seele

Wien 1938
Cover: Stadt ohne Seele
Aufbau Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783351036997
Gebunden, 479 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Zeitroman und Schicksalspanorama: Der "Anschluss" Österreichs durch die Nazis im März 1938 und ihr Einmarsch in Wien waren ein traumatischer Wendepunkt in der europäischen Geschichte. Manfred Flügge erzählt vom tragischen Irrtum Kurt Schuschniggs und dem Versagen der Weltöffentlichkeit. In einem Wechsel von historischer Darstellung und beispielhaften Lebenserzählungen von Akteuren und Opfern, unter ihnen Sigmund Freud, Egon Friedell, Robert Musil, Franz Werfel und vielen anderen, entsteht ein Zeitroman, der zum vielfältigen Schicksalspanorama wird.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.03.2018

Rezensent Rudolf Neumaier folgt dem Schriftsteller und Künstlerbiografen Manfred Flügge gebannt durch das Wien des Jahres 1938. Es ist das Jahr, in dem die Stadt des Geistes, der Sinnlichkeit und des Stils ihren Verstand und ihre Menschenliebe verlor: das Jahr des Anschlusses. Zwar erkennt der Rezensent, dass sich Flügge hier dramaturgisch etwas reißerischer Mittel bedient, wenn er dem Ungeist von Hitler und Göbbels den Wiener Geist von Freud, Musil, Werfel und Horvath entgegensetzt, doch mindert das keineswegs sein Lesevergnügen. Und die Passagen zum Besuch des österreichischen Kanzlers und Austrofaschisten Kurz Schuschnigg bei Hitler auf dem Obersalzberg hat er aufs Neue und mit dem gebührenden Abscheu gelesen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.02.2018

Michael Schrott erfährt beim Romanisten Manfred Flügge, wie die Stadt Wien den Anschluss an Hitlerdeutschland vollzog, wie es dazu kam und welche Folgen es hatte. Flügge bechreibt die Vorgänge laut Schrott nicht nur als Unterwerfung, sondern als Österreichs eigenen Weg in die Barbarei. Die Konzentration des Buches auf die Ereignisse in Wien hält Schrott für sinnvoll, um den sadistischen Terror gegen die Juden zu erfassen, ihre Entrechtung, Beraubung, Vertreibung in nur wenigen Tagen. Dass die Donaumonarchie ihre ganz eigene Geschichte des Antisemitismus hat, erfährt Schrott bei Flügge.
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