Marion Müller

Fußball als Paradoxon der Moderne

Zur Bedeutung ethnischer, nationaler und geschlechtlicher Differenzen im Profifußball
Cover: Fußball als Paradoxon der Moderne
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009
ISBN 9783531166087
Kartoniert, 344 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Mit 34 Abbildungen und 4 Tabellen. Warum stört sich beim Fußball eigentlich niemand daran, wenn Franz Beckenbauer über die "angeborene Geschmeidigkeit der Afrikaner" sinniert? Warum finden wir die Existenz von Ausländerregelungen in der Bundesliga so selbstverständlich? Und weshalb ist die Vorstellung so abwegig, dass Frauen und Männer gemeinsam Fußball spielen? In jedem anderen Funktionssystem wären derartige partikularistische Diskriminierungen hochgradig legitimationspflichtig. Nur im Fußball bzw. im Sport werden nationale, ethnische sowie geschlechtliche Zuschreibungen unhinterfragt akzeptiert. Wieso aber gelten Ausländerbeschränkungen und Geschlechtersegregation nicht als Widerspruch zum sportlichen Leistungsprinzip und dem Inklusionspostulat funktional differenzierter Gesellschaften? Diese Fragen werden in der vorliegenden Arbeit anhand einer historischen Analyse des Fußballsports und ethnografischer Untersuchungen in drei Bundesligaklubs beantwortet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.08.2009

Jürgen Kaube scheint die Lektüre richtig Spaß gemacht zu haben. Gelernt hat er auch eine Menge. Über chauvinistische Trainer und Sportler in der Umkleidekabine, und vor allem über ethnische und geschlechtliche Aspekte im Profifußball. Nach einer historischen Einführung geht es ans Leder. Durch die waghalsigen Feldstudien der Soziologin Marion Müller erfährt Kaube Unsägliches aus dem Innern der Mannschaftsräume. Widrige Rechercheumstände und die Ausdauer der Autorin lassen Kaube diese Dissertation empfehlenswert erscheinen.
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