Martin Walser

Aus dem Wortschatz unserer Kämpfe

Prosa, Aufsätze, Gedichte
Cover: Aus dem Wortschatz unserer Kämpfe
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2002
ISBN 9783518413395
Gebunden, 440 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Aus dem Wortschatz unserer Kämpfe dokumentiert in verschiedenen, jeweils durch Gedichte getrennten Werkblöcken eine repräsentative Auswahl aus Martin Walsers Erzählungen, seinen "Liebeserklärungen" an Autoren vergangener Zeiten, seinen Essays und Reden über Deutschland und die deutsche Vergangenheit sowie seiner neuesten Essays zur poetischen und sprachlichen Selbstvergewisserung...

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.03.2002

Zum 75. Geburtstag spendiert Suhrkamp Martin Walser einen Band mit vom Autor selbst ausgewählten eigenen Texten. Rezensent Peter Hamm schreibt dem Jubilar eine standesgemäß umfangreiche und festliche Besprechung, die zum Rückblick auf Leben und Werk wird. Viel geht es um das Verhältnis des Essayisten und der öffentlichen Person Walser zum Schriftsteller. Während er als dieser, meint Hamm, sich immer in all seinen Widersprüchen auf die Figuren aufteilen konnte, habe er, gegen seinen vielfach erklärten Willen, als jener immer wieder das Problem bekommen, auf eindeutige Positionen festgelegt zu werden. Das beklagte "Reizklima des Rechthabenmüssens" hat Walser selbst, bedauert Hamm, nicht immer meiden können. So findet sich in diesem Band viel Essayistisches, auch die berüchtigte Friedenspreisrede. Daneben aber auch Lyrik, die der Rezensent nicht weltbewegend findet, aber doch, gelegentlich, "berührend". Überrascht ist Hamm, dass nur ganz frühe Prosa den Weg in das Buch gefunden hat, der man anmerke, dass Walser seinen Ton da noch nicht gefunden hatte. Interessant aber findet er das Buch allemal, und er wünscht, zum Geburtstag sozusagen, dass sich die Leute an das halten, was Walser etwas barsch befiehlt: "Wer mich nicht liebt, der darf mich auch nicht beurteilen."
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