Mathias Braschler, Monika Fischer

Divided We Stand

Cover: Divided We Stand
Hartmann Projects, Stuttgart 2020
ISBN 9783960700487
Gebunden, 160 Seiten, 39,00 EUR

Klappentext

Zweisprachig. Mit 66 Farbfotos und Statements von 82 Amerikanern. Mit einem Essay von Andreas Ross. Als Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, lebten die Schweizer Fotografen Monika Fischer und Mathias Braschler in New York. Das Wahlergebnis verdeutlichte die tiefe Spaltung, die die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre Gesellschaft durchzieht - eine wachsende Spaltung, die die progressiven und konservativen Kräfte, die städtischen und die ländlichen Gebiete, das "rote" Zentrum des Landes und die "blauen" Küsten weiter auseinander driften lässt. In seiner ersten Amtszeit trug Präsident Trump nicht dazu bei, diese Kluft zu verringern. Mit seinen rassistisch-hetzerischen, polemisierenden medialen Kampagnen hat sich die Situation weiter zugespitzt, insbesondere während der Covid19-Pandemie und den Unruhen im Mai/Juni 2020. Trump ist jedoch nicht der Auslöser dieser Kluft. Seine Wahl kann als Folge interpretiert werden.
Monika Fischer und Mathias Braschler beschlossen, einen Roadtrip durch die USA zu unternehmen, um Menschen aus allen Teilen des Landes und allen Teilen der Gesellschaft zu treffen. Im April 2019 machten sie sich von New York City aus auf den Weg. Mit einem zu einem kleinen Wohnmobil mit integriertem Popup-Fotostudio ausgebauten Lieferwagen fuhren sie in den folgenden Monaten 15.000 Meilen quer durch insgesamt 40 Staaten der USA. Sie porträtierten, interviewten und filmten Amerikaner aus allen Bevölkerungsschichten mit sehr unterschiedlichen Meinungen über ihr Leben, Politik und ihr Land. Fabrikarbeiter, Landwirte, Verkäufer, Dienstleister, Investmentbanker, Politiker, Studenten, Teenager, Rentner, Väter und Mütter... alle Altersgruppen, Ethnien, Berufe, Geschlechter sind in diesem Fotoprojekt vertreten, das die Zerrissenheit der Menschen und ihrer Nation aufzeigt, die 2020 vor einer entscheidenden Wahl stehen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 29.10.2020

Rezensent Thomas Winkler hat diesen Fotoband mit einiger Erschütterung durchblättert und die Interview-Zitate der Dargestellten gelesen. Wie stark und auf wie vielfältige Weise die USA gespalten sind, wird noch deutlicher hier, da die Porträtierten ohne ihr Umfeld gezeigt werden, nur mit einer neutralen weißen Wand hinter sich - anders als in einem früheren USA-Band. Der Kritiker findet, dass die Unterschiede dadurch noch stärker hervortreten. Ihn befriedigt, dass das Autorenpaar die ganze komplexe Realität der Getrenntheit abbildet und zitiert die Erkenntnis einer dort dargestellten Bloggerin als Zustandsbeschreibung: dass die einen und die anderen sich nicht einmal mehr begegneten. Die Fotos zeigen das, findet der Kritiker, und zieht den Hut.