Michel Surya

Der andere Blanchot

Cover: Der andere Blanchot
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2020
ISBN 9783957578013
Gebunden, 204 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Joscha Sörös und David Rupp. Maurice Blanchots Rolle innerhalb der rechtsextremen Presse der 30er-Jahre ist in Frankreich spätestens seit seinem Tod 2003 Gegenstand zahlreicher Auseinandersetzungen. 2017 wurden seine Beiträge erstmals in einem Band versammelt. Bis dahin waren sie, nicht zuletzt durch sein eigenes Zutun, in den Archiven verblieben. Michel Surya unternimmt den Versuch, aus Blanchots Schweigen, seinen Aussparungen und Verschleierungen, Schlüsse zu ziehen für unser Denken und für unser Denken über Blanchot. In seinem Essay folgt Surya der Frage, wie derjenige, der der Sprache mit dem höchsten Anspruch und der größten Strenge begegnete, dies im Umgang mit seinem eigenen Schreiben missen lassen konnte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.09.2020

Rezensent Maximilian Gillessen beobachtet, wie Michel Surya die Tag- und die Nachtseite des Denkens und Schreibens von Maurice Blanchot erkundet, seinen "rhetorischen Progressismus" wie seine rechtsextreme Publizistik. Die "unheimliche Kontinuität" der Denkfiguren bei Blanchot zwischen den 30er und den 60er Jahren kann der Autor dem Rezensenten überzeugend darlegen. Entscheidende Tatsachen, wie Blanchots Einsatz für die Rettung seiner Frau vor der Deportation, und Blanchots literaturtheoretisches Werk scheinen Gillessen im Buch jedoch zu wenig Beachtung zu finden.
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