Monika Maron

Bonnie Propeller

Erzählung
Cover: Bonnie Propeller
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2020
ISBN 9783455011616
Gebunden, 64 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

"Ich saß verloren in meiner Wohnung und fragte mich, was ich hier eigentlich sollte. Mein Hund war gestorben und hatte mich in die Einsamkeit entlassen. Ich brauchte einen neuen Hund." Die Geschichte von Bonnie Propeller, dem Hund mit den zwei Namen, handelt von unerfüllbaren Erwartungen und unverhofftem Glück; von Freude, Liebe - und von der selbstverordneten Notwendigkeit, dreimal am Tag das Haus zu verlassen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.12.2020

Rezensentin Judith von Sternburg gelingt es, auch über den "winzigen", ihrer Meinung nach im Grunde nichts über sich selbst hinaus bedeutenden Text von Monika Maron etwas Freundliches zu schreiben. Nämlich, dass das Büchlein prima als Weihnachtsgeschenk taugt, der Preis mit 15 Euro (für 55 Seiten!) nicht zu hoch für ein Geschenk ist und fast jeder mit einem Hundethema etwas anfangen kann. Freude bereitet Sternburg Marons Ehrlichkeit, wenn die Erzählerin von der Trauer über den alten und den Vorbehalten gegen den etwas hässlichen neuen Hund berichtet, auch wenn der schlichte Ton nicht an Thomas Mann heranreicht, wie die Rezensentin feststellt.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 05.12.2020

Rezensentin Mara Delius hätte sich die neue Erzählung von Monika Maron auch gut als Fortsetzungsgeschichte in "Der Hundefreund" vorstellen können. Sollte es die Absicht der Autorin gewesen sein, mit diesem Buch die Aufmerksamkeit von ihren politischen Kommentaren zurück zu ihrer literarischen Arbeit zu lenken, meint Delius, hätte sie sich mehr anstrengen müssen. Zu nüchtern im Stil, zu wenig doppelbödig erscheint Delius die Geschichte um eine ältere Frau und ihren vierbeinigen Lebensgefährten. Dass mehr hinter diesem Hund steckt, eine irgendwie politische Aussage gar, kann Delius sich kaum vorstellen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.12.2020

Rezensent Andreas Platthaus gibt weitgehend Entwarnung. In Monika Marons neuem, knappem, aber laut Platthaus stolz teurem Büchlein findet sich fast nichts Erregenswertes, von der Erwähnung eines "Corona-Regimes" einmal abgesehen, so der Rezensent, der das Buch nach vermeintlichen Aufregern abgesucht zu haben scheint. Frisch vom Schreibtisch weg, so mutmaßt er, legt die Autorin stattdessen eine Fundhund-Geschichte vor, wie Frauchen und Hund sich erst aneinander gewöhnen müssen. Das liest sich für Platthaus "herzerwärmend"und "harmlos", keineswegs politisch.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.12.2020

Den Umschlag vom politisch-dramatischen Schreiben in die "Hundeidylle" kennt Rezensent Lothar Müller von Thomas Mann. Trotzdem findet er dieses dünne Büchlein ganz schön teuer, in dem Monika Maron humoristisch von der kleinen, hässlichen Hündin Bonnie Propeller erzählt. Bonnie ist an die Stelle ihrer großen bewährten Vorgänger Momo und Bruno gerückt, kann sich aber als niedlich-treuherziges Tier seinen Platz erkämpfen. Einnehmend findet Müller, dass Maron hier kein Machtverhältnis etabliert zwischen Herrin und Hund, sondern die Beziehung zweier Kreaturen, doch ein ganzes Buch füllt die süße Bonnie nicht, meint der Rezensent.
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