Noam Chomsky

War Against People

Menschenrechte und Schurkenstaaten
Cover: War Against People
Europa Verlag, Hamburg 2001
ISBN 9783203760117
Broschiert, 160 Seiten, 12,53 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Michael Haupt. Nicht die diktatorisch regierten Entwicklungsländer, sondern die USA und ihre Verbündeten sind die eigentlichen Schurkenstaaten, so Noam Chomsky. Klassische Großmachtpolitik heißt immer auch, Gewalt dort einsetzen, wo sie für die Wahrung territorialer und wirtschaftlicher Interessen notwendig scheint. Um Demokratie und Menschrechte geht es bloß vordergründig. Die UN-Charta und Bretton Woods haben weitgehend kapituliert. Beispielhaft untersucht Chomsky u.a. die Irak-Krise und den NATO-Einsatz im Balkan.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 01.10.2001

Wieder einmal werde man, warnt Rudolf Walther gleich zu Beginn seiner Rezension, den linken Linguisten Noam Chomsky des Antiamerikanismus und des Antisemitismus zeihen - eine Reaktion die er "abwegig" und "grotesk" findet. Die Kritik Chomskys an Amerika sollte man sich, findet er, durchaus anhören. In seinem neusten Buch vergleicht er einfach die Definition der USA für die Schurkenstaaten der Welt (Staaten, "die sich selbst an internationale Regeln und Abmachungen nicht gebunden fühlen") mit dem Handeln der USA selbst - und kommt zu dem (wenig überraschenden) Ergebnis, dass diese selbst eine "Schurken-Supermacht" sind. Ausgeführt wird das an der Kuba-Politik, am Umgang mit den hochverschuldeten Nationen Afrikas und Lateinamerikas. Walther räumt in seinem Fazit ein, dass das Buch auch problematische, weil ansatzweise verschwörungstheoretische, Passagen hat. Er bescheinigt Chomsky jedoch auch "intellektuellen Scharfsinn" und seinem Buch "höchste politische Brisanz".