Odd Arne Westad

Der Kalte Krieg

Eine Weltgeschichte
Cover: Der Kalte Krieg
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2019
ISBN 9783608981483
Gebunden, 763 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

In dieser Weltgeschichte des "Kalten Kriegs" erzählt und analysiert Odd Arne Westad präzise und elegant zugleich die Geschichte eines der bis heute wirkmächtigsten Konflikte der Neuzeit. Dabei porträtiert er die Epoche des "Kalten Kriegs" länderübergreifend in globalgeschichtlicher Perspektive und stellt scharfsinnig die Bezüge zu unserer Gegenwart her. Der "Kalte Krieg" dominierte die internationale Politik und prägte das Leben der Menschen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts - in allen Teilen der Welt. Er verursachte Angst und Verwirrung von Hollywood bis Hanoi. Auf der Höhe der Forschung präsentiert Odd Arne Westad eine große, umfassende Geschichte dieses Weltkonfliktes und deutet ihn erstmals aus globaler Perspektive. Glänzend zeigt er, dass er weit mehr war als eine begrenzte Konfrontation zwischen den beiden Supermächten, die mit dem Kollaps der Sowjetunion endete.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 17.12.2019

Rezensent Robert Baag hat Odd Arne Westads Geschichte des Kalten Kriegs mit Gewinn gelesen. Gründlich ausgearbeitet und flüssig zu lesen sei das Werk, das ihm die vier Jahrzehnte der Blockkonfrontation eingängig vor Augen führte. So lernt der Rezensent, dass Europa und Japan zu den großen Gewinnern des Ost-Wet-Konflikts gehörten, Afrika, der Nahe Osten und Lateinamerika dagegen zu den Verlierern, denn ihre eigenen Probleme und Konflikte wurden von den Supermächten aus Eigeninteresse am Köcheln gehalten. Mitunter lud Westad zwar den Rezensenten zu Widerspruch ein, aber das möchte er dem Autor keinesfalls negativ ankreiden.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 09.12.2019

Marko Martin jubelt über den inspirierenden Drive von Odd Arne Westads Darstellung des Kalten Krieges. Dass der Harvard-Historiker den Beginn des Kalten Krieges in die 1890er Jahre vorverlegt, regt Martin gleich zum Nachdenken beziehungsweise zum Widerspruch an. Weitere neue Horizonte eröffnet ihm der Autor mit enormer Geschichtskenntnis und Anschaulichkeit, wenn er detailreich die westlichen Krisen darstellt, die dem Kommunismus Auftrieb verliehen, oder von den Stellvertreterkriegen in Afrika und Asien erzählt. Westads Bemühung um Fairness und einen moderaten Ton fällt Martin positiv auf, als Mangel erscheint ihm hingegen, dass kritische Zeitzeugen wie Orwell oder Arthur Koestler nicht vorkommen. Für Martin dennoch ein augenöffnendes Buch.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.10.2019

Bernd Greiner ist dem norwegischen Historiker gerne durch alle Höhen und Tiefen der Geschichte des Kalten Krieges gefolgt. Ein so unruhiger Geist wie dieser Harvard-Professor hat immer wieder, so Greiner, etwas Neues zu sagen. Hier führt er uns durch die Entwicklung der Idee, dass nur das eine - Sozialismus - oder das andere - Freiheit - in ihrer Absolutierung das Richtige sein könne und in so von zwei sich militärisch gegenüberstehenden Nationen verkörpert wurde. Wie die Nationen zu Blöcken wurde, welche "Zockermentalität" in diesem Kampf die Welt öfter an den Rand eines Atomkriegs brachte, und welche Nationen in diesem "langen Frieden" in Stellvertreterkriege gestürzt wurden, sei seltener "konziser und erhellender" dargestellt worden, so der begeisterte Kritiker. Ihm gefällt zudem, wie Odd Arne Westad ständig "zwischen Makro- und Mikroperspektive" wechselt und wie er sich deutlich mit jenen Orten befasst, an denen die Macht hier wie dort angesiedelt war: Militär, Wirtschaft, Justiz. Am Ende möchte der begeisterte Rezensent einstimmen in die Hoffnung des Autors, dass mit dem Kalten Krieg auch der Griff zu einfachen Rezepten ein Ende habe möge.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.2019

Rezensent Michael Epkenhans wünscht dem im Original bereits 2017 erschienenen Buch des norwegischen Historikers Odd Arne Westad viele Leser. Die bekommen laut Rezensent eine gut geschriebene, Genese, Verlauf, Resultate und Hintergründe umfassende Geschichte des Kalten Krieges, eine Orientierungshilfe in krisenhaften Zeiten auch, findet Epkenhans. Dass der Autor seine Geschichte bereits im 19. Jahrhundert beginnen lässt, einen essayistischen Stil pflegt, intensive Quellenforschung betreibt und seinen Text durch Problemfelder statt durch die Chronologie strukturiert, macht die Lektüre für den Rezensenten so gewinnreich. Politisch wird der Autor auch, so Epkenhans durchaus erfreut, indem er nämlich die USA für ihren selbstgefälligen Umgang mit dem Sieg über die Sowjets kritisiert.
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