Paul Ree

Paul Ree: Gesammelte Werke 1875-1885

Cover: Paul Ree: Gesammelte Werke 1875-1885
Walter de Gruyter Verlag, Berlin - New York 2004
ISBN 9783110150315
Gebunden, 832 Seiten, 178,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben und mit einer Einleitung von Hubert Treiber. Paul Ree (1849-1901), ein interdisziplinärer Grenzgänger und Verehrer der französischen Moralisten, aber auch Schopenhauers und Darwins, war zeitweilig einer der engsten Freunde von Lou Andreas-Salome und Friedrich Nietzsche. Mit seinen Publikationen verfolgte Ree das Ziel, die Moralphilosophie in eine Moralwissenschaft zu überführen.
Die Edition präsentiert seine Bücher "Psychologische Beobachtungen" (1875), "Der Ursprung der moralischen Empfindungen" (1877), "Die Entstehung des Gewissens" (1885) und "Die Illusion der Willensfreiheit" (1885). Neben einer biografischen und werkgeschichtlichen Skizze, die u.a. bislang unbekannte Dokumente (wie das amtliche Protokoll zu Rees Todessturz) zugänglich macht, erschließt Treiber zahlreiche Quellen zu Rees Texten. Zusätzlich sind verfügbare zeitgenössische Reaktionen auf die Publikationen abgedruckt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.01.2005

Als "außerordentlich verdienstvoll" würdigt Rezensent Ludger Lütkehaus diese Edition der gesammelten Werke des Arztes und Philosophen Paul Ree (1849-1901), die der Ree-Spezialist Hubert Treiber  herausgegeben hat. Die Ausgabe, die vier Werke Rees präsentiert, ermöglicht es nach Einschätzung des Rezensenten, dem Einfluss Rees auf Nietzsche genauer nachzugehen. Dass Rees Dissertationsschrift und sein nachgelassenes Werk fehlen, findet Lütkehaus etwas bedauerlich. Umso mehr freut er sich über Treibers Kommentar zu Rees Werken, den er "überaus gelehrt und informativ, manchmal exzessiv" nennt. Er hebt hervor, dass Treibner dabei Mazzino Montinaris in der Nietzsche-Forschung so wirkungsvolles Rekonstruktionsprinzip der "idealen Bibliothek" folgt, mit dem er Rees ständiges Operieren mit zahllosen nicht oder ungenau nachgewiesenen Zitaten bis ins Einzelne nachvollziehbar macht. Ein Lob zollt Lütkehaus schließlich Treibners detaillierter biografischer Einleitung, die sich auch mit den ungeklärten Umständen von Rees Tod befasst.
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