Peter A. Kropotkin

Memoiren eines Revolutionärs, Band 2

Cover: Memoiren eines Revolutionärs, Band 2
Unrast Verlag, Münster 2001
ISBN 9783897719026
Kartoniert, 280 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Jörn Essig-Gutschmidt. Im zweiten Teil seiner Autobiografie erzählt Peter A. Kropotkin (1842-1921) wie er auch als Wissenschaftler die Priviligierung seiner Klasse erfährt und deshalb mit dem subversiven Tschaikowsky-Kreis in der Volksbildung zu arbeiten beginnt, die schnell zur Polarisierung der Arbeiter und Bauern führt. Der Zar lässt Universitäten schließen und diejenigen verfolgen, die Arbeiter und Bauern in Volksschulen unterrichten. Kropotkin wird verraten, verhaftet und eingekerkert. Nach seiner gelungenen Flucht ins Ausland nimmt er Kontakt mit der Internationalen Arbeiter Assoziation auf und wird als Anarchist publizistisch und agitatorisch tätig...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 14.02.2003

Als "anarchistischen Klassiker" würdigt Rezensentin Bettina Engels den russischen Anarchisten Peter Kropotkin (1842 - 1921), der mit seinen "Memoiren eines Revolutionärs" selbst die "beste Biografie" seines "märchenhaften Lebens" geschrieben habe. Wie kein anderer habe Kropotkin das sozialrevolutionäre Ideal einer Versöhnung von Theorie und Praxis verkörpert, was ihn für spätere Generationen zu dem machte, was nach anarchistischem Credo eigentlich nicht existieren sollte: eine Autorität. In ihrer langen Besprechung erzählt Engels die wichtigsten Stationen von Kropotkins Leben nach. Sie hebt hervor, dass es sich bei ihm entgegen der allgemeinen Meinung, der Anarchismus sei eine Jugendkrankheit, die man in reiferen Jahren überwinde, genau umgekehrt verhielt: Er war erst reich, dann (auf seine Weise) staatstragend, dann Wissenschaftler und zuletzt Revolutionär. Für Engels der Stoff, aus dem spannende Memoiren gemacht sind. Die vorliegende Neuausgabe der Memoiren hat sie dann auch rundum überzeugt. Engels lobt sie als "informativ und kritisch kommentiert". Sie räume mit dem Vorurteil auf, anarchistische Literatur sei nur echt, wenn sie auf schlechtem Papier, mit unleserlicher Typografie und zahllosen Druckfehlern erscheine. "Auf dem Weg vom Monument ins Archiv", so Engels resümierend, "darf nun auch Kropotkin seiner wissenschaftlichen Erschließung entgegensehen."