Pierric Bailly

Jims Roman

Roman
Cover: Jims Roman
Secession Verlag für Literatur, Basel 2022
ISBN 9783907336151
Gebunden, 250 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Paul Sourzac. Frankreich, ein abgeschiedenes Gebirgsdorf: Der künstlerisch veranlagte, aber sich als Zeitarbeiter verdingende Aymeric verliebt sich in Florence. Sie ist fünfzehn Jahre älter als er und nach einer Affäre hochschwanger. Kaum auf der Welt, wird der kleine Jim für Aymeric zum Lebensmittelpunkt, zur Kraftquelle des Glücks. Jahre später jedoch taucht der leibliche Vater, Christophe, auf - er hat Ehefrau und Kinder bei einem Unfall verloren. Florence entscheidet sich für Christophe, drängt Aymeric zurück und verhindert durch geschicktes Lügen jeglichen Kontakt zu Jim. Dieser sucht Jahre später seinen einst geliebten Stiefvater auf. Aymeric muss sich entscheiden, ob er die Wahrheit über den für beide so schmerzlichen Bruch aufdecken und die Mutter entlarven will.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.2023

Rezensent Niklas Bender wünscht dem Roman von Pierric Bailly einen Sack voll Leser. Die von Brüchen und allerhand Tiefs gekennzeichnete Lebensgeschichte des ganz unheldenhaften Helden Aymeric liest er mit Rührung. Das prekäre Liebes- und Arbeitsleben des Protagonisten scheint Bender als Abbild unserer Epoche zu taugen. Die Liebesgeschichte zwischen Aymeric und seinem Ziehsohn Jim im Zentrum des Textes findet Bender überzeugend entwickelt. Mängel erkennt der Rezensent im allzu strikt chronologisch strukturierten Aufbau des Romans. Der Autor hätte sich gern mehr auf das "Kernthema" Vaterliebe konzentrieren und die ein oder andere Lücke zulassen dürfen, findet er.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 06.07.2022

Rezensent Dirk Fuhrig freut sich, dass der Gegensatz zwischen Stadt und Land im Roman von Pierric Bailly nicht zynisch ausgekostet wird und die Provinz nicht als Hölle der Abgehängten fungiert. Baillys melancholischer Held, der im Text um die Beziehung zu seinem Stiefsohn kämpft, erscheint Fuhrig zwar traurig, aber auch reflektiert, stolz und entschlossen, sein Leben in den Griff zu bekommen. Insofern ist Baily für Fuhrig ein Chronist der Provinz, der fesselnd und anschaulich mit authentischer Alltagssprache und Themen wie Männlichkeit, Freiheit, Tradition umgeht.