Rüdiger von Fritsch

Zeitenwende

Putins Krieg und die Folgen
Cover: Zeitenwende
Aufbau Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783351041762
Kartoniert, 176 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Krieg in Europa. Mit rücksichtsloser Gewalt überfällt Wladimir Putins Russland die Ukraine und bringt sämtliche Eckpfeiler zum Einsturz, die seit Ende des Zweiten Weltkriegs den Frieden in Europa gesichert haben. Zeitenwende. Rüdiger von Fritsch ist Wladimir Putin oft begegnet und hat Einblicke in seine Persönlichkeit gewonnen. Er erklärt, was ihn antreibt und wie er immer mehr zum Gefangenen seiner Obsessionen und einer verzerrten Wahrnehmung der Wirklichkeit geworden ist. Und er weiß aus seinen Jahren als Botschafter in Moskau: Russland und Putin sind nicht dasselbe. Doch wie groß ist der Widerstand gegen den Autokraten? Wer kann ihn stoppen? Was wird mit der Ukraine geschehen? Und wo werden die imperialen Bestrebungen Russlands enden?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.10.2022

Rezensent Julien Reitzenstein begreift mit Rüdiger von Fritschs Buch, wie ideologisch Wladimir Putin agiert. Der 1953 geborene Diplomat besitzt aufgrund seiner Karriere vom Vizepräsidenten des Bundesnachrichtendienstes hin zum Botschafter in Moskau eine ausgeprägte Sachkenntnis, die er in diesem Buch in einer klaren Sprache kundtut, ohne zu polarisieren oder besserzuwissen, meint Reitzenstein. Hier bekommt der Rezensent nicht nur eine Definition des Begriffs "Putinismus", sondern auch Hinweise auf dessen Einflüsse und persönliche Einschätzungen von Fritsch und anderen ExpertInnen, darunter auch die Osteuropa-Kennerin Sabine Fischer. Ein Buch, dass den LeserInnen durchaus neue Perspektiven eröffnet, schließt Reitzenstein.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.08.2022

Kenntnisreich und analytisch klar findet Rezensent Markus Wehner, wie Rüdiger von Fritsch, der frühere deutsche Botschafter in Moskau, die Vorgeschichte des russischen Angriffs auf die Ukraine nachzeichnet. Sehr genau beschreibe er, wie sich Wladimir Putins autoritäres Regime innenpolitisch verhärtete und außenpolitisch verschanzte. Dabei zeige Fritsch, dass der Westen mitnichten Russland gedemütigt habe und etwa auch vor dem Kosovo-Krieg über die UN oder die OSZE Lösungen suchte, die Russland verweigerte, wie der Rezensent betont. Nicht einverstanden ist Wehner mit Frischts Schlussfolgerung, dass die Regeln eines diplomatischen und freundlichen Schachspiels nicht dadurch obsolet würden, dass ein Spieler das Brett einfach umwerfe. Schließlich zitiere Fritsch selbst die russische Regel, erinnert Wehner, derzufolge jemand, der grundlos lächele, als schwach gelte.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.05.2022

Rezensentin Viola Schenz kann eigentlich nicht glauben, dass die Wahrheiten im Buch des ehemaligen deutschen Botschafters in Russland, Rüdiger von Fritsch, noch immer nicht überall angekommen sind, und das Buch so weiterhin höchst aktuell und lesenswert ist. Zu den bitteren Wahrheiten, die der Autor laut Schenz aus eigener Anschauung klug und klar darstellt, gehören die Einsicht, dass Putins Biografie als KGB-Mann prägend für den Kreml-Chef ist, dass russische Regierungen schon immer die Lüge kultivierten und dass der Westen schon immer durch Ignoranz, Unkenntnis und Opportunismus in Bezug auf Russland glänzte. Leider ein wichtiges Buch, so Schenz.
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