Sandra Rendgen (Hg.), Julius Wiedemann (Hg.)

History of Information Graphics

Cover: History of Information Graphics
Taschen Verlag, Köln 2019
ISBN 9783836567671
Gebunden, 462 Seiten, 50,00 EUR

Klappentext

In deutscher, englischer und französischer Sprache. Seit wir von digitalen Datensätzen überschwemmt werden und sich Nachrichten im Internet schnell und weit verbreiten, gelten Infografiken als das neue heiße Ding. Sie vermitteln übersichtliche Weise noch die schwierigsten Sachverhalte. Kartografen, Journalisten, Designer, Statistiker und Wissenschaftler werfen ihre Expertise zusammen, um komplexes Wissen visuell eingängig zu verpacken. Doch das Vorgehen ist nicht neu - die Geschichte der Informationsgrafik reicht Jahrhunderte zurück. Dieser Band bietet mit über 400 Karten, Diagrammen und Zeichnungen einen überwältigenden Querschnitt durch die visuelle Wissensvermittlung und erstreckt sich über viele Länder, Medien und Epochen - von mittelalterlichen Manuskripten bis zu farbigen Druckgrafiken, von Pergamentrollen bis zu Prachtatlanten, von handgemalten Diagrammen bis zu digitalen Datenkarten. Neben Meisterwerken wie der Weltkarte von Martin Waldseemüller, den Naturstudien Erich Haeckels und dem Netzplan der New Yorker U-Bahn von Massimo Vignelli und Bob Noorda birgt die von Sandra Rendgen kuratierte Auswahl viele unbekannte Schätze.Die Einleitung sowie aufschlussreiche Bildunterschriften erhellen den Kontext jeder Arbeit. Mit David Rumsey, Michael Friendly, Michael Stoll und Scott Klein gewähren vier ausgewiesene Experten Einblick in ihre einzigartigen historischen Sammlungen. Nach Information Graphics und Understanding the World schließt Sandra Rendgen mit diesem Buch eine Lücke im wissenschaftlichen Diskurs und schafft ein beispielloses Referenzwerk für Datencracks, Designer, Historiker und jeden wissbegierigen Leser. Zahlreiche Grafiken aus der Astronomie, Kartografie, Anthropologie und Technik erzählen die Evolution der Informationsvisualisierung und zeigen auf anschauliche Weise, wie wir Menschen leben, lehren und lernen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 28.12.2019

Arno Widmann hat googlend glückliche Tage verbracht mit dem gewichtigen Band von Sandra Rendgen und Julius Wiedemann, für den Rezensenten das Opulenteste, was zum Thema vorliegt. Der Leser solle sich nicht abschrecken lassen vom englischen Titel, meint Widmann, die Texte seien alle auch auf Deutsch und Französisch zu lesen. So lernt Widmann die Geschichte der europäischen Informationsgrafik kennen, vertieft sich in Landkarten, Genealogien, Kreisdiagramme von Minard, Wetterkarten von Galton, Pressegrafiken von Klein und eine Plastiktüte von Beuys. Das Thema Infografik in der Tagespresse interessiert Widmann besonders. Leider muss er feststellen: Hier wird die anregende Geschichte zur Abstiegsgeschichte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.06.2019

Rezensent Bernd Graff freut sich über den von Julius Wiedemann und Sandra Rendgen besorgten Band über 1200 Jahre Informationsgrafik. Schon der schiere Umfang haut den Rezensenten um, noch mehr aber die Erkenntnis, wie eitel alles Illustrieren ist, und nicht nur jene für Aliens bestimmte Plakette mit gezeichneten Basisinformationen an den Pioneer-Raumsonden. Angesichts mancher der systematisch vorgestellten Karten, Diagramme und Zeichnungen im Band fühlt sich der Rezensent wie ein Analphabet. Was wollte uns der Verfasser des Voynich-Manuskripts aus dem 15. Jahrhundert nur sagen? Zum Glück macht schon das bloße Anschauen Freude, findet Graff.
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