Stephanie Coste

Der Schleuser

Roman
Cover: Der Schleuser
austernbank Verlag , München 2023
ISBN 9783946687047
Gebunden, 130 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Katharina Cabald-Triebner. Seyoum ist einer der wichtigsten Schlepper an der Küste Libyens und schickt verzweifelte Menschen, die den Weg durch die Sahara geschafft haben, aufs offene Meer, von denen aber nur ein Teil die italienische Küste erreicht. Sein Business ist äußerst lukrativ, doch sein Gewissen lässt sich nur noch mit Drogen ruhigstellen. Von den Konflikten mit der Küstenwache und der Konkurrenz zunehmend abgestoßen, beschließt er, nur noch eine letzte Überfahrt zu organisieren. Dann erkennt er unter den Passagieren Mahida, seine Jugendliebe ...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.11.2023

Die zwischen Senegal und Djibouti aufgewachsene französische Autorin Stephanie Coste hat sich in ihrem Debütroman einiges vorgenommen, wenn sie die dramatische Flucht über das Mittelmeer vollständig aus Sicht eines Schleusers zu erzählen versucht, meint Rezensent Jobst Welge. Und das Experiment gelingt auch nur mäßig, fährt der Kritiker fort, der anhand von Schleuser Seyoum, in den Neunzigern selbst aus Eritrea geflohen, zwar ein wenig über die hierzulande wenig bekannte Geschichte Eritreas erfährt - aber definitiv nicht genug. Auch der zweite Erzählstrang, der von Seyoums Arbeit als Menschenhändler an der libyschen Küste erzählt, kann den Rezensenten nicht ganz überzeugen: Die Sprache, die Coste ihrem Helden verleiht, ein Mix aus Umgangssprache, Vulgarismen, Reflexionen und Pathos, scheint Welge wenig glaubwürdig. Mehr als die Erkenntnis, dass auch Schleuser möglicherweise keine einfachen Lebensgeschichten haben, nimmt er deshalb aus dem Roman nicht mit.
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