Uli Oesterle

Vatermilch 1: Die Irrfahrten des Rufus Himmelstoss

Graphic Novel (ab 14 Jahre)
Cover: Vatermilch 1: Die Irrfahrten des Rufus Himmelstoss
Carlsen Verlag, Hamburg 2020
ISBN 9783551711588
Gebunden, 128 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Mit Illustrationen. München 1975: Disko, freie Liebe, Kokain- und Champagnerexzesse, das ist die Welt von Rufus Himmelstoss. Der egozentrische Frauenheld lebt konsequent über seine Verhältnisse. Als er im Suff einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine junge Mutter und ihre beiden Kinder sterben, geht er im Obdachlosenmilieu auf Tauchstation. Zwischen Wodka und Wohnheim fasst Rufus Himmelstoss einen weitreichenden Entschluss. Für sich. Und für seinen Sohn… 

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 25.07.2020

Diese Veröffentlichung hat dem Rezensenten Ralph Trommer bestätigt, dass Uli Oesterle einer der begabtesten Comicbuch-Autoren Deutschlands ist: In zwei Strängen werden Szenen aus dem Leben von Rufus, einem 70er-Jahre-Tunichtgut, neben solche aus dem Alltag des Familienvaters Victor im Jahr 2005 geschaltet, so Trommer. Dass Victor selbst Rufus' Sohn ist und mit der Frage hadert, ob ein besseres Vorbild ihm selbst die Vaterrolle erleichtert hätte, macht die Graphic Novel in Trommers Augen zu einem tiefgründigen Leseerlebnis, das aber dennoch mit Selbstironie und Leichtfüßigkeit punktet, wie der Rezensent versichert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.05.2020

Rezensent Thomas von Steinaecker lässt sich von dieser schwungvollen Graphic Novel mitreißen. In seinem ganz eigenen Stil, in dem Elemente aus Horror, Krimi und Alltagskomik bunt kombiniert werden, so der Kritiker, erzählt der Comicautor hier von der schwierigen Beziehung zu seinem Vater, der irgendwann auf die schiefe Bahn geriet und sich von seiner Familie entfremdete. Dabei schaffe Oesterle aber weder ein Memoir noch eine Tragödie, stellt von Steinecker überrascht fest, sondern einen unterhaltsamen Mix aus Realismus und Karikatur - ob dies die richtige Form für die Thematik sei, mag der Rezensent noch nicht entscheiden, bevor er die Folgebände der geplanten Tetralogie gelesen hat. Hier lässt er sich jedenfalls gerne von Oersterles "Spaß am Volten schlagenden Fabulieren" anstecken.
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