Ulrich Menzel

Paradoxien der neuen Weltordnung

Politsche Essays
Cover: Paradoxien der neuen Weltordnung
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2004
ISBN 9783518123652
Kartoniert, 268 Seiten, 11,00 EUR

Klappentext

Als George Bush senior nach dem Ende des Ost-West-Konflikts den Beginn einer neuen Weltordnung verkündete, wurde damit die Hoffnung verbunden, daß sich Frieden, Demokratie und Wohlstand unter dem Dach der Vereinten Nationen weltweit ausbreiten würden. Heute erscheint die Welt zerrissener denn je. Ulrich Menzel eröffnet Perspektiven auf die paradoxe Weltlage zu Beginn des 21. Jahrhunderts und beschreibt langfristige Trends, die ihr zugrunde liegen. Was steht hinter der Wende der USA zur Neuordnung der Welt mit Waffengewalt? Wieso feiert der bürokratische Entwicklungsstaat in Asien immer neue Erfolge, während in Afrika ein neues Mittelalter anbricht? Warum verläuft der deutsche Weg in die neue Weltordnung auf so schmalem Grat? Inwieweit ist die Situation heute auch Resultat der Aufklärung und der ihr immanenten Dialektik?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.09.2004

Rundum überzeugend findet Herfried Münkler die politischen Essays über die Paradoxien der neuen Weltordnung von Ulrich Menzel. Er attestiert dem Politikwissenschaftler Diagnosen, in denen sich Skepsis und Zuversicht mischen, sowie einen klaren Blick. Hier finde man nicht das übliche Bush-Bashing, sondern die gut belegte Auffassung, dass sich in der Sache mit dem Übergang von Clinton zu Bush kein Bruch vollzogen habe, sondern sich eigentlich bloß die Kommunikationsformen verändert hätten. Dabei sei Menzel weit davon entfernt, die amerikanische Politik als besonders klug und weitsichtig zu feiern. An ihr weise er die Paradoxien auf, denen die Weltmacht unterliege. Das tut er zur Freude von Münkler "unaufgeregt", "sachlich" und "stets in historisch weit gespannten Horizonten". Generell lobt Münkler die Genauigkeit und Gelassenheit, mit der Menzel vorgeht. Er lasse die Theoretiker seines Fachs Revue passieren und bewege sich mit intellektueller Behendigkeit durch die Regionen wie Zeiten - und das alles im "Gestus kritischer Selbstvergewisserung". "Das Ergebnis ist paradox", resümiert Münkler, "eine angenehme Lektüre über unangenehme Themen."
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