Ulrike Meinhof
Deutschland, Deutschland unter anderem
Aufsätze und Polemiken
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783803122537
Kartoniert, 143 Seiten, 10,90 EUR
ISBN 9783803122537
Kartoniert, 143 Seiten, 10,90 EUR
Klappentext
Die Texte, geschrieben in den Jahren 1960 bis 1969, lassen verstehen, woher die faszinierende Überzeugungskraft und gleichzeitig die verbitterte Ablehnung Ulrike Meinhofs kam: Es ist ihr Versuch, die im Grundgesetz versprochene Demokratie gegen die politischen Widersprüche der ebenso verlogenen wie erfolgsgetriebene Vergessensgesellschaft zu setzen und eine Gegenöffentlichkeit herzustellen. Seien es die Notstandsgesetze, alte Nazis in hohen politischen Ämtern, der Krieg in Vietnam, der Besuch des Schahs in Berlin, die deutsche Rüstungspolitik oder ein anderer Umgang mit der DDR - Meinhof zeigt genau auf die Stellen, wo der Bruch sichtbar wird, stellt nüchtern und kühl die tagespolitisch opportune Scheinrealität den wirklichen Fakten gegenüber und urteilt entschieden.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.11.2012
Unter anderem die Verurteilung der Linken als antisemitisch sieht Rezensent Rudolf Walther durch die hier versammelten 26 Konkret-Texte von Ulrike Meinhof aus den Jahren 1960-1969 widerlegt. Rudolf Walther lernt die Autorin hier als scharfe Kritikerin bundesdeutscher Zustände kennen, die gegen Verleumdungskultur, Kalte Krieger und für ein menschenwürdiges Miteinander plädiert. Für Walther dokumentieren die Artikel nicht nur die Entstehung der Neuen Linken unter dem Eindruck des Vietnamkrieges, der Unterdrückung der demokratischen Bewegung in der Tschechoslowakei usw., sondern bilden auch eine Propädeutik zur deutschen Nachkriegsgeschichte allgemein. Auf Meinhofs Radikalisierung hingegen findet der Rezensent in den Texten nicht den kleinsten Hinweis.
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