Volker Reinhardt
Leonardo da Vinci
Das Auge der Welt

C.H. Beck Verlag, München 2018
ISBN 9783406724732
Gebunden, 383 Seiten, 28,00 EUR
ISBN 9783406724732
Gebunden, 383 Seiten, 28,00 EUR
Klappentext
Mit 111 farbigen Abbildungen. Für Leonardo galt nur, was das Auge sieht, und seine Mission war es, sehend, zeichnend und malend zum Auge der Welt zu werden. Leonardo da Vinci (1452 -1519) wuchs im Florenz der Medici auf, arbeitete in der Werkstatt des florentinischen Malers und Bildhauers Verrocchio, diente als Hofkünstler in Mailand, als Kriegsingenieur Cesare Borgias und verbrachte einen luxuriösen Lebensabend am Hof des kunstliebenden französischen Königs. Die Stationen seines Lebens sind gut erforscht und doch voller Rätsel: Warum stellte Leonardo kaum ein Werk fertig und schrieb in Spiegelschrift? Wen stellt die Mona Lisa dar? Sind seine gebirgigen Hintergründe geheime Seelenlandschaften? Volker Reinhardt hat die von Kunsthistorikern vernachlässigten Notizbücher Leonardos neu gelesen und kann so quellenbasiert gängige Mutmaßungen über sein Leben und Werk korrigieren. Vor allem aber gibt er dem von allen vereinnahmten Außenseiter seine subversive Sperrigkeit zurück - und sein Geheimnis, denn die Aura des Mysteriums, mit der sich Leonardo selbst umgab, war eines seiner erfolgreichsten Werke.
BuchLink. In Kooperation mit den Verlagen (Info):
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.12.2018
Als einem der "profiliertesten Renaissance-Historiker seiner Generation" hat Rezensent Benjamin Paul von Volker Reinhardt nicht weniger erwartet als eine brillante und wissenschaftlich korrekte Aneignung des berühmten italienischen Malers da Vinci. Insbesondere dessen nach wie vor unklares Verhältnis zum Glauben hat den Rezensenten interessiert. Die kritische Quellenlektüre, die Reinhardt vornimmt, hat Pauls Erwartungen mehr als standgehalten, allerdings hat ihn Reinhardts Lust an der polemischen These zu da Vinci irgendwann etwas ermüdet. Im Gegensatz zu der zeitgleich erschienenen Biografie des Leonardo-Bewunderers Isaacson bietet Reinhardt dem Rezensenten zwar die deutlich raffiniertere Analyse des berühmten "Abendmahls", aber Paul fragt sich dennoch, ob der Maler dem Historiker nicht abhandenkommt, weil Reinhardt zu viel Freude daran hat, da Vinci als vollkommenen Nihilisten zu zeigen. Das geht dem Rezensenten dann doch zu weit.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.10.2018
Andreas Beyer gefällt Volker Reinhardts Biografie über Leonardo da Vinci. Schon dass der Autor sich auf Fakten bezieht, auf Leonardos Notizbücher namentlich, findet er richtig. Das Ergebnis ist für Beyer ein schlüssiges, sachliches, wenngleich auch nicht in allem neues Bild, chronologisch entlang des Werkkatalogs erzählt. Auch die das Werk beeinflussenden Machtkonstellationen um da Vinci und den soziopolitischen Hintergrund seines Lebens kann der Autor souverän und konzis darstellen, findet der Rezensent. Auf kunsthistorisch Neues aber soll der Leser nicht hoffen, meint er, er darf sich aber auf eine lesefreundliche, pointierte Prosa freuen.
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