Werner Beierwaltes

Das wahre Selbst

Studien zu Plotins Begriff des Geistes und des Einen
Cover: Das wahre Selbst
Vittorio Klostermann Verlag, Frankfurt am Main 2001
ISBN 9783465031222
Gebunden, 243 Seiten, 49,00 EUR

Klappentext

Plotin (205 - 270) ist der intensivste und kraftvollste Denker im Kontext spätantiker Philosophie, von großer unmittelbarer und geschichtlich weitreichender Ausstrahlung. Er entfaltet paradigmatisch ein metaphysisches Denken, welches nicht nur die in sich differenzierte Wirklichkeit im Ganzen aus "Einem" Ursprung heraus begründet, sondern Philosophie eindringlich als bestimmend-bewegende und "heilende" Lebensform versteht. Trotz seines bewussten Rückgriffs auf die philosophische Tradition der Griechen - insbesondere auf Platon, Aristoteles und die Stoa - hat Plotin seinem eigenen Denken ein originäres Profil gegeben. Das vorliegende Buch thematisiert einige Fragen und Problemlösungen, die für Plotins philosophische Theorie zentral sind...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.02.2002

Albert von Schirnding schwärmt geradezu von der "Schönheit der Denklandschaft" Plotins, die Werner Beierwaltes dem Leser in seiner neuen Arbeit "Das wahre Selbst" vor Augen führt. In Zeiten zunehmender individueller Verunsicherung muss sich die Philosophie praktisch bewähren und Orientierungshilfe leisten, heute nicht anders als zu Zeiten der Spätantike. Plotin propagierte seinerzeit die schon von Platon ausgegebene Losung von der "Wendung des Menschen nach innen". Gern folgt unser Rezensent Beierwaltes' "eindringlichen Nachzeichnungen" von Plotins gedanklichen Wegen dorthin. Das Ziel ist allerdings nicht die Selbstfindung des individuellen Ego, sondern die Vereinigung mit und das Aufgehen in der "radikalen Andersheit des Einen". Beierwaltes lasse keinen Zweifel daran, lobt der Rezensent, dass Plotins Konzeption vom wahren Selbst in "scharfem Gegensatz zu den meisten Formen zeitgenössischer Identitätsfixierung steht". Grund genug für den Rezensenten, sich mit Beierwaltes' Hilfe auf Plotins Reflexionen über den Geist und das Eine einzulassen, um dabei "die Relativierungen, Abfälligkeiten, Erledigungen, die der Neuplatonismus sich als eine Höchstform abendländischen spekulativen Denkens gefallen lassen musste" selig zu vergessen.
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